Dienstag, 23. April 2013

Uluru, die Olgas & Kings Canyon


Am nächsten Tag haben wir uns genauer im Uluru Kata Tjuta NP umgesehen. Mit Uluru haben wir angefangen ;-)

Der Ayers Rock symbolisiert für viele Touristen in Australien das wahre Outback und zählt zu den meist gesehenen und meist fotografiertesten Sehenswürdigkeiten in ganz Australien.
Mit zunehmendem Tourismus begann aber auch ein harter Kampf zwischen der Regierung und den Ureinwohnern, die den Berg vor ewigen Jahren entdeckt, bevölkert und ebenfalls als ihr traditionelles Eigentum betrachten.
Schließlich kam es doch zu einer Einigung: das Gebiet um den Ayers Rock und der Felsen selbst wurden am 26. Oktober 1985 an die Aboriginals zurückgegeben. Daher lautet der offizielle Name (in der Sprache des Stammes der Pitjantjatjara) Uluru. Im Gegenzug haben die Ureinwohner den Felsen für 99 Jahre dem Direktor des Australian National Park & Wildlife Service zur touristischen Nutzung verliehen.
Ich bin ja mal wirklich gespannt, ob das auch so eingehalten wird, sodass nach 99 Jahren wirklich niemand mehr den Ayers Rock besichtigen darf.
Daher wird aber auch der 1325km² große NP gemeinschaftlich von beiden Parteien verwaltet. Und meiner Meinung nach, geben sich die Aboriginals größte Mühe den wahren Charakter und den dahinter steckenden Sinn Ulurus wieder aufleben zu lassen.
Im Visitor Centre erhält man unzählige Informationen über Mythen und Glaubensvorstellungen, sogar ausreichend Informationen wie Aboriginals eigentlich wirklich leben und wie sie die Natur und die Umgebung sehen und interpretieren.

Ich fand das alles fürchterlich interessant und habe auch sehr viel Anschauungsmaterial mitgenommen, allerdings wäre es hier im Blog wahrscheinlich zu viel zum Erklären.
Allerdings kann ich erwähnen, dass Uluru, wie schon gesagt, für die Aboriginals als Heiligtum zählt, und es daher für sie untersagt ist ihn zu besteigen oder Stücke von dem Felsen als Souvenir mitzunehmen.
Prinzipiell ist das Besteigen nicht verboten, über ein Verbot wird noch diskutiert. Wir haben allerdings darauf verzichtet, aus Respekt gegenüber den Aboriginals.
Zu den Uluru Souvenirs wurde im Vistitor Centre ein ganz interessantes Buch ausgestellt. Es enthielt Entschuldigungsbriefe von Touristen die sich alle ein Teil von Uluru mitgenommen hatten. Teilweise schickten sie die Andenken wieder zurück und berichteten auch hin und wieder über widerfahrene Unglücke, die seit der Mitnahme geschahen.
Es war wirklich interessant sich dadurch zu blättern :-)

Nach dem Visitor Centre haben wir uns auf den Rundweg um Uluru begeben, gestartet an dem Punkt, wo der Aufstieg bewältigt werden kann.
Wir hatten uns davor zwar schon dagegen entschieden, rauf zu steigen, aber selbst wenn ich es gewagt hätte, würde ich es mir beim Anblick des Aufstiegs vorher noch ein zweites Mal überlegen.
Der Weg nach oben ist brutal steil und das Einzige, an dem man sich festhalten könnte (dort oben sollen nämlich auch fürchterliche Winde herrschen) ist eine Kette. Da kann einem schon schwindelig werden.
Der Fels ist ja immerhin 348m hoch!

Laut Geologen stellt Uluru und Kata Tjuta (die Olgas) nur die Spitze eines unterirdisch verlaufenden Sockels dar, der sich noch ca. 4-5 km unter der Erde fortsetzen soll. Und aufgrund des hohen Eisengehalts im Stein erscheint der Fels immer rötlich, was somit stets super Fotomotive liefert, besonders gerade auch bei Sonnenauf- und untergängen.

Ansonsten ist Uluru nicht sonderlich spektakulär, unter den ganzen Sehenswürdigkeiten im Zentrum eigentlich auch die langweiligste. Auf dem Rundweg kann man eben einige heilige Stätten, Höhlen, Wasserlöcher (ohne Wasser – aber anscheinend soll es wirklich Tage geben, an denen es unendlich viel regnet und dann alles nur so grün erstrahlt!) und Felsformationen sehen. Wie zum Beispiel diese hier, wie sich die Wand über einen windet, wie eine Welle. Früher wurde der Ort, glaube ich, als Art Küche von den Frauen verwendet.

Felsmalereien gibt es auch einige, allerdings kann man daraus nicht wirklich viel erkennen. Sie wurden meistens dafür benutzt, um Jagdvorgehen zu besprechen oder auch erzählte Geschichten zu verdeutlichen.

Danach ging es zu den Olgas oder auch Kata Tjuta, in der Aboriginal Sprache. Die zerklüfteten Inselberge befinden sich 32km westlich von Uluru und Mt. Olga markiert mit 546m den höchsten Punkt.
Meiner Meinung nach waren die Olgas mit ihren insgesamt 36 Felskuppeln schon wesentlich interessanter als Uluru. 

Auf dem Hinweg sind wir noch mehreren Windböen begegnet. Ich hatte auf der Farm ja schon häufig welche gesehen, aber hier wurden sie durch den rot aufgewirbelten Sand richtig schön sichtbar, meterhoch.
Ziemlich spät haben wir den Valley of the winds walk gestartet. Am ersten Lookout hatte man schon eine tolle Aussicht auf das Tal.
Lustigerweise kam genau zu dem Zeitpunkt, als wir Fotos am ersten Lookout machten, ein Ranger vorbei und klappte beim Wegweiser Schild ein weiteres runter mit der Aufschrift: „Weg ab 11 Uhr gesperrt wegen extremer Hitze“.
Da wir ja aber schon nachmittags hatten und der Ranger das Schild erst in diesem Moment runter gelassen hatte, sind wir trotzdem das Tal durch die Olgas lang gelaufen. Und so heiß war es gar nicht mehr, denn unten angekommen lief man nur noch im Schatten der großen, hohen Felswände rings um.
Allerdings sind wir nur bis zum 2. Lookout gelaufen, weil wir abends auch von den Olgas aus den Sonnenuntergang sehen wollten.

Aber von dort aus hatte man noch einen besseren Ausblick. Inmitten von einer großen Felsspalte konnte man in der Ferne weitere Erhebungen der Olgas ausmachen.
Auf dem Rückweg haben wir wieder mehrere Kängurus getroffen.



 Zum Sonnenuntergang begaben wir uns wieder zum Sunset Viewing Point und machten nebenbei Abendessen :-)
Auch die Olgas erstrahlen gerade beim Sonnenuntergang übertrieben rot.

Für den nächsten Tag war der Kings Canyon geplant.
Der Canyon ist die größte und bizarrste Schlucht Australiens. Er ist Teil des 72.200ha großen Watarrka NP.
Mit seinen steilen, über 200m hohen Felswänden und tiefen, Pflanzenreichen Tälern stellt der Canyon einen faszinierenden Einschnitt in der ansonsten trockenen Landschaft dar.

Wir haben also erst ausgeschlafen und sind dann noch die paar hundert Kilometer bis zum Kings Canyon gefahren. Wir kamen dort gegen halb 1 an. Wir wollten den großen Rundweg, entlang der oberen Kante des Canyon laufen. Unten gab es nur einen kurzen Weg rein in die Schlucht.
Allerdings wurde der Wanderweg ab 8 Uhr gesperrt aufgrund der extremen Hitze.
Wir entschieden uns aber dafür doch oben lang zu gehen, der Weg unten war einfach wirklich zu langweilig, dann hätte sich die Fahrt ja gar nicht gelohnt.
Die ersten paar hundert Meter nach der Absperrung ging es steile Stufen nach oben, sodass man von überall gesehen wurde, wie auf dem Präsentierteller :-)
Wir hatten natürlich schon Panik, dass wir erwischt werden, also legten wir das Stück so schnell wie möglich zurück. Was wirklich nicht einfach war, es war ja doch sehr heiß und der Weg war nicht einfach.

Aber als wir oben ankamen hats uns umgehauen. Der Ausblick und auch die Landschaft oben waren umwerfend. Ab dann haben wir es ruhig angehen lassen, haben oft Pausen gemacht und alles genossen.
Bei der ersten Kante, wo man ins Tal hinab schauen konnte, wurden wir allerdings mehr oder weniger erwischt ;-)
Ich stand vorne zum Fotos machen und von unten drang eine Stimme zu uns rauf, dass wir doch illegal dort oben wandern und wir runter kommen sollen. Was wir aber nicht taten, schließlich waren wir ja schon oben. :-)

Wenn man dann hinten beim Anfang der Schlucht ankommt, findet man den sogenannten „Garden of Eden“ vor, eine Stelle die Wasser führt und nur so grün erblüht!
Danach tritt man den Rückweg an und hat immer wieder einen spektakulären Ausblick auf die senkrechten Felswände.
Kurz vor Schluss läuft man durch die Sandsteinkuppeln von „Lost City“, die so ähnlich aussehen wie im Bungle Bungle NP im Nordwesten Australiens.
Der Canyon hat also das was wir bisher gesehen haben noch getoppt!

Als wir dann wieder beim Auto ankamen hatten wir doch tatsächlich einen Zettel an der Scheibe. Man sah eindeutig, dass er nur gefälscht sein kann und nicht von den richtigen Rangern stammt. Trotzdem haben wir uns so unsere Gedanken darüber gemacht, ob nicht doch was passieren kann. Vor allem ich, weil meine Kreditkartendetails ja beim Vermieter hinterlegt waren und wir ja nicht ins NT fahren dürfen.

Anschließend sind wir noch ein ganzes Stück Richtung Alice Springs gefahren, weil wir noch einen Tag übrig hatten, bevor wir zurück mussten. Ein paar hundert Kilometer vorher haben wir es uns wieder auf einer Rest Area gemütlich gemacht.

Mehr morgen wieder, oder vielleicht auch schon heute ;-)
Viele liebe Grüße Vany & Pablo

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