Montag, 8. April 2013

on the way to the penguins



Nach unserem kleinen Abenteuer in den Bergen, sind wir zurück zur Küste gefahren. Schnurstracks von Thredbo nach Lakes Entrance. Während der Fahrt haben wir noch die tolle Landschaft des Alpine NP genossen. Wir fuhren von kurvigen Bergstraßen, bei denen die Felsen knapp bis zur Straße ragten, bis zu ewig grünem Weideland, das schließlich irgendwann in Kornfelder überging.
 
An der Küste angekommen haben wir uns erst einmal Lakes Entrance angeschaut. Dort gibt es 400km² große Seen, die nur durch einen schmalen Küstenstreifen vom Meer getrennt sind. Bei Lakes Entrance haben diese ihren einzigen Berührungspunkt mit dem Meer. An dem schmalen Küstenstreifen, den man dort über eine Fußgängerbrücke erreichen kann, befindet sich der Ninety Mile Beach, ein schier endlos langer Sandstrand. Wir haben uns ein Tag Auszeit vom Fahren genommen und waren dort ein wenig Sonnenbaden und entspannen ;-)

Am späten Nachmittag ging die Fahrt dann doch wieder weiter. Wir sind bis kurz vor den Wilson Promontory NP gefahren und haben dort die Nacht verbracht, um den nächsten Tag dort komplett nutzen zu können.
Ich war mit Linda ja schon mal in dem NP, also kannte ich mich schon aus. Ich zeigte Pablo die Highlights und war mit ihm in noch ein paar mehr Buchten, als damals.
Eigentlich wollten wir ja zum südlichsten Punkt des australischen Festlandes wandern, aber das hätte 2 Tage gedauert und wir hatten kein Zelt als Übernachtungsmöglichkeit für unterwegs. Also viel nach dem nördlichsten Punkt nun auch der südlichste flach.
Ansonsten hat auch Pablo ganz besonders die Wiese gefallen, wo man auf einmal vor einer Horde Kängurus steht.
Die restlichen Buchten waren auch wirklich toll, obwohl wir gar nicht so gutes Wetter hatten. Ja kaum zu glauben, zurück in Victoria, wird das Wetter wieder schlecht.
Gerade in der Norman Bay gab es so richtig große Granitfelsen, durch die man durchlaufen konnte, wie in einem Labyrinth :-) Und die lagen direkt am Strand. Man kam sich dazwischen einfach so winzig vor…

Und das ist noch ein Schild, das man öfters irgendwo hängen sah. Ich weiß nicht ob man es gut erkennen kann, aber darauf ist ein Angler abgebildet, der von einer Minute zur nächsten verschwindet, weil die riesen Welle ihn mitnimmt. Man soll also immer vorsichtig sein, wo man angeln geht ;-)

Am gleichen Tag noch, sind wir nach Phillip Island gefahren, weil wir noch so viel Zeit übrig hatten. Die Insel liegt zum Glück nicht so weit vom Festland entfernt und kann über eine Brücke erreicht werden.
Schließlich mussten wir schon Tasmanien und danach Kangaroo Island einen Laufpass geben, weil die Fähren so unglaublich teuer sind.

Zu Phillip Island, die Insel ist 101km² groß und ist vor allem für Seehunde und Pinguine bekannt.
Wir sind einmal die Küste entlang gefahren und haben am Point Grand halt gemacht, um die großen Seehundkolonien anzuschauen.
Allerdings waren keine da. :-(
Anscheinend sollen im Dezember bis zu 6000 Seehunde dort liegen und Januar ist ja jetzt nicht so weit davon entfernt. Aber gut, keine Seehunde. Dafür war die Landschaft dort sehr schön. Nicht nur, dass der Küstenverlauf recht imposant war, sondern vor allem das Land dahinter hat mir so sehr gefallen. Es war keine Wiese, sondern niedrige Vegetation, die aber so farbenprächtig war. Von braun/rot bis zu gelb/grün. Und beides zusammen sieht schon unschlagbar aus, oder?

Die eigentliche Hauptattraktion ist aber die allabendliche Pinguinparade. Am Summerland Beach im Süden werden vorwiegend im Sommer nach Sonnenuntergang dutzende der kleinen Fairy Penguins an Land gespült.
Wir haben uns also ein Ticket besorgt (das läuft nämlich wie mit den Schildkröten an der Ostküste…) und sind zur Dämmerung zu dem Strand gefahren. Von weitem konnte man schon die Tribünen sehen, auf denen gesessen wird.

Man kam zuerst durch ein Gebäude, in dem man sich von hinten bis vorne über Pinguine informieren konnte und anschließend führte ein Pfad nach draußen zu den Tribünen.
Wir haben uns dort einen ziemlich guten Platz ausgesucht, haben uns vorne in den Sand gesetzt, dicht neben die Absperrung, sodass sie links von uns vorbei laufen würden.
Fotografieren war leider strengstens verboten, aber trotzdem haben Leute teilweise Bilder gemacht, und das mit Blitz! Ich finde das ein Unding, weil es vor allem den Tieren schadet.
Ja und dann ging die Parade los, nach den letzten Worten der Ranger. Nachdem die Sonne untergegangen war, wurde ein Pinguin nach dem anderen angespült. Das sah super witzig aus, wie sie so auf dem Bauch auf der reinkommenden Welle ankamen und dann gepurzelt sind, bis sie irgendwann standen.

Direkt unten am Strand haben sich dann immer ein paar gesammelt, bis sie eine größere Gruppe waren. Dann erst haben sie sich getraut, den Strand hoch zu watscheln, in unsere Richtung. Allerdings sind die Pinguine fast schon gerannt für ihre Verhältnisse und waren dann teilweise schon erschöpft, als sie erst die richtige Hürde erreichten. Da mussten sie dann kleine Felsen und Dünen hochhüpfen, um in die Ebene dahinter zu kommen.

Dort warten nämlich die Weibchen, oftmals mit Nachwuchs, bis die Männchen nach Hause kommen und Futter mitbringen. Also gab es dort unzählige Nester, in denen die Pinguine auch schon vor Sonnenuntergang geschnattert haben :-)
Ja und so ging das weiter, immer wieder wurden Pinguine angespült und eine neue Gruppe ist losgewatschelt.

Mir hat das sehr gefallen, vor allem weil sie ja wirklich nicht weit von uns entfernt waren, vielleicht gerade mal ein Meter der Naheste.
Und die Pinguine waren einfach so putzig, mit dem Watscheln und Hinplumpsen.
Allerdings war es an dem Abend doch sehr kalt und wir sind irgendwann gegangen, wir waren eh schon unter den Letzten. Alle anderen sind ziemlich früh gegangen, fand ich.
Auf dem Pfad zurück hat man dann noch ein paar Pinguine hier und dort gesehen, wie sie entweder an ihrem Nest sind oder sogar noch ein richtiges Stück weiter gehen mussten, weil ihr Nest ziemlich weit im Landesinneren ist.
Uns wurde auch ans Herz gelegt, bevor man losfährt unter dem Auto zu checken, ob sich darunter ein Pinguin befindet, weil einige sogar bis über das Gelände der Ranger hinaus zu ihren Nestern müssen.


Ja und dann gings wieder runter von Phillip Island. Mir hat das Spektakel schon sehr gefallen, es war wirklich mal was anderes. Und die kleinen Dinger waren so süß :-)

Ich denk hier mach ich mal wieder Schluss. Mehr von unseren Erlebnissen im nächsten Eintrag ;-)

Viele liebe Grüße Vany & Pablo

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen