Dienstag, 16. April 2013

Adelaide & Umgebung - back to the german roots



Südaustralien und somit auch Adelaide sind die Ausnahme, wenn es um die Sträflingsvergangenheit geht. Die Südaustralier sind sehr stolz darauf, der einzige Staat zu sein, der nicht als Sträflingskolonie begann.
Schon unter den ersten Siedlern waren bereits viele Deutsche, daher ist es kein Wunder, dass die Umgebung von Adelaide sehr deutsch angehaucht ist und es Städte bzw. Orte wie Hanhdorf und Klemzig gibt.

Außerdem ist Adelaide, vor allem mit dem Barossa Valley, für Weinbau bekannt. Allein Zwei Drittel aller australischen Weine stammen aus South Australia, davon liegen die meisten Anbaugebiete in der Nähe von Adelaide. Das war auch ein Grund warum wir uns gute Jobchancen dort ausrechneten, weil die Weinernte eigentlich direkt vor der Tür stand. Allerdings fanden wir dann vor Ort raus, dass sie sich um weitere 1-2 Wochen verzögert und so lange konnten wir nicht warten, ohne nichts zu tun.

Adelaide, oder auch Adelheid von deutschen Immigranten genannt, ist eher ein touristischer Geheimtipp und wird aufgrund der vielen Festivals, die stattfinden, „The Festival City“ genannt.

Ich fand es ziemlich hübsch und gemütlich dort, vor allem weil das Leben dort auch ruhiger als in Sydney oder Melbourne abläuft. Am ersten Tag sind wir einfach mal durch die Stadt geschlendert, haben uns umgeschaut. Und wisst ihr was, in Adelaide liegt das Geld sogar auf der Straße ;-)
Auf diesem Stück Boden wurden Münzen mit einbetoniert.

Es gab viele schöne Brunnen und auf der Fußgängerzone gabs einfach mal 4 goldene Schweinchen :-) Das soll, glaube ich, ein Kunstwerk sein und man hatte  eine Umfrage gemacht, wie die Schweinchen heißen sollen. Das hier heißt Oliver ;-)

Zeitgleich fand die Tour Down Under statt und ich nehme an Adelaide war das Endziel, denn überall wuselten die Fahrradfahrer und Radsportfans nur so herum.
 
Und wir informierten uns wie wir ins Zentrum kommen konnten. Weil wir beschlossen hatten nicht mit unserem eigenen Auto zu fahren, erstens weil wir Angst vor der enormen Hitze hatten, die unserem Auto schaden könnte und zweitens weil wir mit unserem Auto, zu zweit viel zu viel Sprit verbrauchen und zahlen müssten. Das wären wahrscheinlich mehr als 500$ pro Person gewesen. Und erst dachten wir Touren sind billiger, aber auch da haben wir uns gewaltig getäuscht. Das was wir für billig hielten, 300$, war grad mal die Tour vor Ort. Um allein in Zentrum zu fahren, ohne Tour vor Ort (!), hätten wir schon 1000$ pro Person gezahlt und da wären wir noch nicht mal zurück nach Adelaide gekommen. Alles verrückt.
Also hatten wir die Idee ein Auto zu mieten, ein Mehrsitzer, sodass wir andere Backpacker fragen können und uns das Geld teilen können.
Dafür haben wir auch ewig recherchiert. Erst mal mussten wir natürlich raus finden wie viel das Auto kosten würde und schon da gab es krasse Unterschiede. Wicked, einer der bekanntesten Autoverleihs in Australien, wollte ernsthaft 1300$ für 7 Tage. Ich will das Auto ja nicht kaufen!
Schlussendlich haben wir eins gefunden, dass nur um die 300$ gekostet hat. Und dann haben wir eine Ad auf Gumtree erstellt und geschildert wie wir uns den Roadtrip ins Zentrum vorstellen und wies ablaufen würde. Wir warn uns erst nicht sicher ob wir überhaupt Reaktion erhalten würden, aber ein Versuch wars wert.
 
Kaum eine Stunde später, als wir „heimlich“ im Pool von einem Caravan Park chillten, haben uns schon 2 deutsche Jungs angerufen, wir haben alles besprochen und zack war unser Roadtrip ins Zentrum im Sack. Danach gab es noch mindestens 15 weitere Anfragen, weil ich die Anzeige noch nicht runter nehmen konnte, der Hammer!
So viel, wie es zu unserem Roadtrip kam.


Am zweiten Tag sind wir nach Hahndorf gefahren, das liegt etwas außerhalb von Adelaide und zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Das Dorf ist komplett deutsch angehaucht und wurde auch 1839 von Kapitän Dirk Hahn gegründet.
Das erste was man sieht wenn man nach Hahndorf kommt ist der Beerenberg, das wie ein großes Wirtshaus aussieht. Wir haben gehalten und es roch himmlisch! Allerdings ist der Beerenberg kein Gasthaus, dort werden stattdessen frische selbstgemachte Lebensmittel verkauft, alles irgendwie eine deutsche Spezialität. Nebenan konnte man auch auf einem großen Feld Erdbeeren selbst plücken.


Weiter im Ort drinnen gab es dann Läden, die zum Beispiel Kuckkucksuhren verkauften, eine deutsche Bäckerei, die Brezeln oder Beinenstich ;-) verkauften, einen Laden der Mettwurst und andere Spezialitäten anbot und mehrere Gaststätten, die Sauerkraut und deutsche Bratwurst auf der Karte stehen hatten.
Wir hatten wirklich unseren Spaß einfach nur die Straße entlang zu schlendern und immer wieder was neues zu entdecken, dass uns eigentlich bekannt vorkommt.

Und ein Laden war ganz besonders! Der hatte wirklich alle Markenprodukte versammelt, aber zu welchem Preis!! Eine Maggie-Packung für zum Beispiel Spaghetti Bolognaise, Wert 50 cent, hat ungelogen 5$ gekostet. Ansonsten boten sie ein Haufen deutscher Bierkrüge an, es gab Knödelfertigpackungen, 5kg Dosensauerkraut, Rittersport uvm…
Bevor wir wieder gefahren sind haben wir uns dann noch was Leckeres zu Essen gegönnt :-)

Am letzten Tag in Adelaide waren wir dann noch in ein paar Museen, weil die in Adelaide alle umsonst waren. Also haben wir uns das Migration Museum angeschaut, das mich jetzt aber nicht so vom Hocker gerissen hat und anschließend sind wir noch ins South Australian Museum gegangen. Dort gab es unterschiedliche Ausstellungen, auch eine über Aboriginals. Allerdings war auch die nicht sehr beeindruckend. Uns haben eher die Mineralien- und Edelsteinausstellungen oder die Ausstellung über die australische Tierwelt gefallen (mit Dokumentationen über den ausgestorbenen tasmanischen Tiger etc.).

So viel zu Adelaide, im nächsten Eintrag berichte ich dann noch über den Australia Day und dann kommt auch schon bald mehr zu unserem Roadtrip ins Zentrum!
Viele liebe Grüße Vany & Pablo

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