Montag, 18. Februar 2013

New Years Eve mal ganz anders

Neujahr in Sydney ist wirklich sehr speziell. Aber ich wollte ja unbedingt dabei sein ;-)
Erst einmal fängt es damit an, dass selbst wir einen Tag vorher in den botanischen Garten sind und gute Plätze ausgekundschaftet haben. Millionen von Leuten schauen sich dieses Feuerwerk zu Neujahr an und wir wollten den besten Platz haben :-) Irgendwie nicht ganz zu verwirklichen…
Denn als wir um 4 Uhr den Park verlassen haben (am Vortag!), campierten schon die ersten Geistesgestörten vorm Eingang.
Ich dachte schon wir hätten ja nicht alle Tassen im Schrank, weil mir am 31. Morgens um 4 aufgestanden sind, um um 6 Uhr vor den Toren zu stehen, die wohlgemerkt erst um 10 Uhr öffnen.
Aber gut, einmal im Leben kann man ja auch so was mal gemacht haben ;-)


Wir waren mit den Leuten unterwegs, die wir aufm Campingplatz kennen gelernt hatten, insgesamt waren wir über 10 Leute.
Als wir dann am Park ankamen, staunten wir nicht schlecht wie viele Leute dort campiert hatten. Das warn nicht mehr nur die paar in der Gitterabsperrung vom Tag davor, sondern die Schlange war 1-2 km lang!!! Wir reihten uns schlussendlich auf einer großen Parkwiese ein, wo ein Typ wirklich den Job hatte, das Ende der Schlange zu markieren! (Dafür würde ich auch gerne bezahlt werden…)
Dort warteten wir dann darauf, dass die Tore aufgemacht wurden und waren überwältigt wie viel mehr Leute sich noch hinter uns einreihten.
Am Ende war die komplette Wiese, so groß wie ein Fußballfeld, gefüllt mit Leuten, die sich im Zickzack aufreihten. Und das grad mal bis halb 10. Dann gings nämlich los. Auf einmal sind alle aufgestanden und man hat sich nicht mehr nach der blöden Reihe gehalten, sondern jeder von der Wiese ist auf das Schlangenende zugerast. Verrückt.
Da wartet man den ganzen Morgen, um dann doch neben Leuten zu stehen die um halb 9 kamen. Das hat mich schon ziemlich aufgeregt, vor allem kommt man dann mit über 10 Mann auch nicht mehr so gut in der Schlange nach vorne. 


Das Dümmste war noch dazu, dass wir dann ca. 1 ½ Stunden in der Schlange gepresst standen und ich so dermaßen aufs Klo musste, weil ich davor locker 2 Liter Goon (australischer „billig“ Wein) getrunken hatte. Den hatten wir uns eigentlich vorbereitet, gemixt mit Saft. Dann hörten wir aber, dass die Security prinzipiell alle Flaschen weg schmeißt die geöffnet sind und somit hat jeder von uns beiden seine 2 Liter Flasche geleert.
Wir konnten es kaum noch aushalten, als wir durch die Kontrolle kamen. Noch dazu schmeißen die einfach unser volles Mückenspray weg! Andere haben gemerkt, dass die Security so auf die Rucksäcke konzentriert war und haben sich den Alkohol einfach untern Pulli geschoben. 


Endlich drinnen, ging dann die Suche nach einem guten Platz los. Auch das ist mit 10 Leuten nicht gerade das Einfachste.
Wir haben dann aber einen Platz am Wegrand gefunden, von wo aus wir durch die Bäume ganz gut das Opera House und die Harbour Bridge zur Hälfte sehen konnten.

Und dann ging die Warterei erst richtig los. Ca. halb 12 waren wir an unserem Platz und mussten jetzt nur noch gute 12 Stunden warten, bis das Feuerwerk losging.
Allerdings war es an dem Tag so verdammt heiß, wir hatten glaube ich 40°, dass wir fast eingegangen sind. Vor allem waren Pablo und ich so schlau, uns lange Hosen anzuziehen. Wir dachten, dann frieren wir abends nicht. Andere haben sich einfach eine lange Hose für später eingepackt, genug Gepäck hatten wir eh schon.
Irgendwie logischer… Noch dazu saßen wir in der knallen Sonne. Ich bin meistens einfach nur durch die Gegend gelaufen, um etwas Wind abzubekommen.


Und irgendwie haben wir dann auch die Zeit rumbekommen, während sich der Park immer weiter füllte. Wir staunten wie viele Leute noch so spät kamen und verzweifelt einen Platz suchten.
Denn wirklich jedes Fleckchen Grün wurde genutzt. An den Top Stellen, wo man ne super Sicht hat, saßen die Leute teilweise aufeinander! Oder haben sich auf einen 20cm breiten Streifen grün gequetscht.
Das war wirklich der Wahnsinn. So was habe ich noch nie gesehen,  bei keinem Festival, bei keinem Konzert.


Der Abend ging dann ziemlich schnell rum. Erst war man damit beschäftigt sich etwas zu Essen zu holen, in dessen Schlange man auch ne gute dreiviertel Stunde anstand, dann gab es das Vorfeuerwerk um 9 Uhr, bei dem wir feststellten, dass es nicht bei der Brücke stattfand, sondern vorne im Hafen. Wir haben also nur die Hälfte davon durch die Bäume gesehen. Und danach regten wir uns über die Leute auf, die einfach so dreist waren und sich vor uns auf den Weg stellten, selbst die Security hat nach ner Zeit lang nichts mehr unternommen. Es war zum Kotzen.
Immerhin wurde es ein wenig frischer und wir mussten nicht mehr so schwitzen.


Zum Feuerwerk dann, hatten wir eine riesige Masse an Leuten vor uns, die teilweise größer waren als wir. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen, um überhaupt etwas sehen zu können.
Unsere Sicht auf die Brücke und das Opernhaus wurde leider noch durch eine Straßenlaterne mitten im Bild getrübt, die nicht ausgeschaltet wurde.
Und dann wurde es wirklich seltsam. An der Brücke war eine Leinwand angebracht, auf der, kurz vor 12, ein Mund eingeblendet wurde. Irgendwann fängt der an seine Lippen zu bewegen (ohne dass wir etwas hören) und wir vermuteten er zählt den Countdown. Also hat auch die Hälfte der Masse mitgemacht und als es 12 war haben wir uns alle ein gutes neues Jahr gewünscht. Doch kaum eine Minute später wird noch mal angefangen der Countdown zu zählen. Also sind wir irgendwie zweimal ins Neue Jahr gekommen. 


Dann ging das Feuerwerk los, das zu unserer Enttäuschung wieder im Hafen stattfand größten Teils. Nur ganz zum Schluss, vielleicht eine Minute lang, nicht mehr, wurde das Feuerwerk von der Brücke abgeschossen. Im Prinzip war das schon schön anzusehen, wie sie komplett in Rot erstrahlte und unten der Goldregen runterkam.
Trotzdem war es nur von kurzer Zeit und meiner Meinung nach nicht gerade das tollste Feuerwerk. Ich muss schon sagen, da hab ich bessere gesehen und gerade von Neujahr in Sydney, hatte ich mir ein wenig was anderes erwartet. Wenn man das Video davon sieht, wirkt das noch mal ganz anders.
Aber gut, irgendwie hatten wir doch unseren Spaß in unserer Gruppe.
Nach dem langen Tag, sind wir aber nicht mehr groß feiern gegangen, wir hatten ja auch zu viel Zeugs bei uns dabei, somit sind wir also einfach mit dem Zug zurück zum Campingplatz gefahren und dort ziemlich müde und erschöpft ins Bett gefallen.

 
Als Fazit muss ich sagen, dass ich das nicht noch einmal mitmachen muss. Vor allem bringt es nicht viel im botanischen Garten zu sitzen und einen guten Blick aufs Opera House zu haben. Denn das wird doch nicht beleuchtet oder irgendwie mit in das Geschehen einbezogen, wie wir eigentlich annahmen.
Da mach ich doch lieber selbst mein Feuerwerk ;-)

Alles liebe Vany & Pablo

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