Samstag, 2. Februar 2013

Vom Platypus zum Regenbogen

Nach der Segeltour hatten wir knapp 2 Tage um nach Rainbow Beach zu kommen. Also eigentlich eine sehr knapp bemessene Zeit für die riesen Strecke von ca. 900 km.
Noch am gleichen Tag sind wir also in den Eungella NP gefahren, der auf einem Hochplateau im Pioneer Valley liegt. Der Weg auf das Hochplateau rauf war aber auch nicht ohne. Unser Auto hat gequietscht und geächzt, runterwärts wurden die Bremsen sogar richtig heiß!
Das Besondere an dem National Park ist, dass man nicht nur einen grandiosen Ausblick von dem Hochplateau hat, sondern auch, dass man im Broken River Schnabeltiere finden kann!!

Schnabeltiere, oder Platypus wie Australier sie nennen, sind sehr seltene Tiere und kommen auch nur in Australien vor. Außerdem ist es eines der 2 ältesten noch vorkommenden Lebewesen auf der Erde, die schon seit Millionen von Jahren in dieser Form auftreten. Das andere Tier ist übrigens der Quastenflosser.
Das Besondere an Schnabeltieren ist allerdings, dass sie Eier legen und sie ausbrüten, ihre Jungen aber später säugen und somit zu den Säugetieren zählen.
Wir haben an dem Fluss wirklich eins beobachten können, es war leider wirklich weit weg. Deshalb konnte ich auch kein so tolles Bild davon machen. Aber man erkannte deutlich, dass es ein Schnabeltier ist, das immer wieder untertaucht, um nach Nahrung zu suchen und das für mehrere Minuten. Das war also schon ein aufregender Abschluss für den Tag.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter die Küste runter, bis wir zur Mittagszeit bei den Capricorn Höhlen bei Rockhampton ankamen. In den Höhlen leben in der Hochsaison Hunderte von Fledermäusen. Entdeckt wurde die Höhle vor ca. über 100 Jahren, als man sich sein Land selbst abstecken konnte. Der Besitzer hat es dann so angestellt, dass er die Höhle in die hinterste Ecke seines Grundstücks legte und einen heißen Tag für die Besichtigung auswählte, sodass der Kontrolleur gar keine Lust hatte sich alles anzuschauen und ihm das Grundstück mit samt Höhlen für schlappe 10 Dollar gab.
Was ganz interessant in den Höhlen war, war ein Raum der sich die Kathedrale nannte. Der wird auch so genutzt, dass darin Hochzeiten abgehalten werden. Außerdem hat er eine wunderbare Akustik, das wurde uns mit klassischer Musik und völliger Dunkelheit gut verdeutlicht.
Noch dazu gab es gerade zu dem Zeitpunkt, weil wir nahe an der Sommersonnenwende lagen, ein Loch in der Höhlendecke durch das das Sonnenlicht perfekt gebündelt in die Höhle leuchten konnte. Traumhaft war es dann als die Führerin Diskokugeln drunter hob und sich somit das Licht in den kompletten Raum verteilt hat, wie kleine Sterne. Wir durften das auch selbst ausprobieren, dabei sollte man aber lieber nicht auf die Kugel gucken, das Licht ist viel zu grell! ;-)

Danach hob sie noch verschieden farbige Tücher in den Lichtstrahl und sofort wurde der ganze Raum in der Farbe erleuchtet!
Auf dem Rückweg wurden wir dann durch eine richtig enge Zickzack Passage durchgeführt und kamen über Hängebrücken wieder aus der Höhle heraus. Also ich fand die Besichtigung wirklich ein tolles Erlebnis und hat sich definitiv gelohnt!
Was sich eher nicht gelohnt hat, dass wir nach Mon Repos Beach gefahren sind. Laut meinem Reiseführer konnte man da Schildkröten beobachten wie sie an den Strand kommen um Eier ab zu legen. Wir sind dort aber abends angekommen, nach langer Fahrt und nachdem wir uns entschieden hatten andere Sachen extra dafür auszulassen und müssen fest stellen, dass das alles über Ranger läuft, top organisiert und man muss natürlich vorgebuchte Tickets haben.
Als aber das Prozedere erklärt wurde, wurde selbst klar dass die Leute da teilweise die ganze Nacht warten, um die Schildkröten zu sehen. Da war es uns dann wirklich zu blöd erst noch zu warten bis die ganze Schlange durch ist, um zu schauen ob für uns noch Platz wäre, nur um dann total unvorbereitet die ganze Nacht auf Schildkröten zu warten. Also sind wir dann doch gegangen ;-)
Am nächsten Tag sind wir dann in Rainbow Beach angekommen und haben das erste Mal seit fast 4 Monaten wieder in einem Hostel eingecheckt. Die Nacht haben wir in unserem Tourpacket gratis dazu bekommen. Es war aber so ungewohnt wieder mit mehreren Leuten ein Zimmer zu teilen. Und ich muss sagen, ich bevorzuge den Van in jederlei Hinsicht. Ok wir haben kein Bad nebenan, aber trotzdem.
Nachmittags gab es dann noch einen Free Walk, da hat uns der Typ auf eine riesige Sanddüne mitgenommen, die eigentlich mehr oder weniger oben auf einem Berg lag.
Zuerst haben wir Sandboarding gemacht, sind also mit kleinen Brettern einen richtig steilen Sandabhang runter gefetzt. Das hat wirklich Spaß gemacht, allerdings hat man danach den Sand einfach überall! Pablo hat es sogar mal im Stehen probiert, hat dann aber mehr ne Crashlandung verursacht.

Dann wurde uns noch die Aboriginallegende über die Sanddüne erzählt, die ich aber leider nicht mehr ganz zusammen bekomme. Und jetzt weiß ich auch warum es Rainbow Beach heißt. Denn wenn man an unterschiedlichen Stellen im Sand ein wenig gräbt, kommen unterschiedliche Farben zum Vorschein, von Rot zu Gelb und Braun und sogar zu noch Weißerem Sand.
Außerdem hat man von da oben eine wunderbare Aussicht auf die Küste. Uns wurde zudem noch ein wirklich interessanter Fakt erzählt und zwar, dass der ganze Sand von der Düne zusammen mit dem Sand von Fraser Island insgesamt mehr Sand ist, als in der Sahara Wüste vorkommt! Unglaublich oder? Wenn man bedenkt wie groß die Sahara Wüste ist…
Zum Schluss haben wir uns noch den Sonnenuntergang gegönnt und haben ein paar witzige Fotos gemacht bevor wir zurück zum Hostel gelaufen sind.
Und dann gings auch schon ins Bett, mussten ja am nächsten Tag früh raus für unsere Frasertour, aber davon mehr im nächsten Eintrag!
Lieber Grüße Vany & Pablo

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