Montag, 18. Februar 2013

New Years Eve mal ganz anders

Neujahr in Sydney ist wirklich sehr speziell. Aber ich wollte ja unbedingt dabei sein ;-)
Erst einmal fängt es damit an, dass selbst wir einen Tag vorher in den botanischen Garten sind und gute Plätze ausgekundschaftet haben. Millionen von Leuten schauen sich dieses Feuerwerk zu Neujahr an und wir wollten den besten Platz haben :-) Irgendwie nicht ganz zu verwirklichen…
Denn als wir um 4 Uhr den Park verlassen haben (am Vortag!), campierten schon die ersten Geistesgestörten vorm Eingang.
Ich dachte schon wir hätten ja nicht alle Tassen im Schrank, weil mir am 31. Morgens um 4 aufgestanden sind, um um 6 Uhr vor den Toren zu stehen, die wohlgemerkt erst um 10 Uhr öffnen.
Aber gut, einmal im Leben kann man ja auch so was mal gemacht haben ;-)


Wir waren mit den Leuten unterwegs, die wir aufm Campingplatz kennen gelernt hatten, insgesamt waren wir über 10 Leute.
Als wir dann am Park ankamen, staunten wir nicht schlecht wie viele Leute dort campiert hatten. Das warn nicht mehr nur die paar in der Gitterabsperrung vom Tag davor, sondern die Schlange war 1-2 km lang!!! Wir reihten uns schlussendlich auf einer großen Parkwiese ein, wo ein Typ wirklich den Job hatte, das Ende der Schlange zu markieren! (Dafür würde ich auch gerne bezahlt werden…)
Dort warteten wir dann darauf, dass die Tore aufgemacht wurden und waren überwältigt wie viel mehr Leute sich noch hinter uns einreihten.
Am Ende war die komplette Wiese, so groß wie ein Fußballfeld, gefüllt mit Leuten, die sich im Zickzack aufreihten. Und das grad mal bis halb 10. Dann gings nämlich los. Auf einmal sind alle aufgestanden und man hat sich nicht mehr nach der blöden Reihe gehalten, sondern jeder von der Wiese ist auf das Schlangenende zugerast. Verrückt.
Da wartet man den ganzen Morgen, um dann doch neben Leuten zu stehen die um halb 9 kamen. Das hat mich schon ziemlich aufgeregt, vor allem kommt man dann mit über 10 Mann auch nicht mehr so gut in der Schlange nach vorne. 


Das Dümmste war noch dazu, dass wir dann ca. 1 ½ Stunden in der Schlange gepresst standen und ich so dermaßen aufs Klo musste, weil ich davor locker 2 Liter Goon (australischer „billig“ Wein) getrunken hatte. Den hatten wir uns eigentlich vorbereitet, gemixt mit Saft. Dann hörten wir aber, dass die Security prinzipiell alle Flaschen weg schmeißt die geöffnet sind und somit hat jeder von uns beiden seine 2 Liter Flasche geleert.
Wir konnten es kaum noch aushalten, als wir durch die Kontrolle kamen. Noch dazu schmeißen die einfach unser volles Mückenspray weg! Andere haben gemerkt, dass die Security so auf die Rucksäcke konzentriert war und haben sich den Alkohol einfach untern Pulli geschoben. 


Endlich drinnen, ging dann die Suche nach einem guten Platz los. Auch das ist mit 10 Leuten nicht gerade das Einfachste.
Wir haben dann aber einen Platz am Wegrand gefunden, von wo aus wir durch die Bäume ganz gut das Opera House und die Harbour Bridge zur Hälfte sehen konnten.

Und dann ging die Warterei erst richtig los. Ca. halb 12 waren wir an unserem Platz und mussten jetzt nur noch gute 12 Stunden warten, bis das Feuerwerk losging.
Allerdings war es an dem Tag so verdammt heiß, wir hatten glaube ich 40°, dass wir fast eingegangen sind. Vor allem waren Pablo und ich so schlau, uns lange Hosen anzuziehen. Wir dachten, dann frieren wir abends nicht. Andere haben sich einfach eine lange Hose für später eingepackt, genug Gepäck hatten wir eh schon.
Irgendwie logischer… Noch dazu saßen wir in der knallen Sonne. Ich bin meistens einfach nur durch die Gegend gelaufen, um etwas Wind abzubekommen.


Und irgendwie haben wir dann auch die Zeit rumbekommen, während sich der Park immer weiter füllte. Wir staunten wie viele Leute noch so spät kamen und verzweifelt einen Platz suchten.
Denn wirklich jedes Fleckchen Grün wurde genutzt. An den Top Stellen, wo man ne super Sicht hat, saßen die Leute teilweise aufeinander! Oder haben sich auf einen 20cm breiten Streifen grün gequetscht.
Das war wirklich der Wahnsinn. So was habe ich noch nie gesehen,  bei keinem Festival, bei keinem Konzert.


Der Abend ging dann ziemlich schnell rum. Erst war man damit beschäftigt sich etwas zu Essen zu holen, in dessen Schlange man auch ne gute dreiviertel Stunde anstand, dann gab es das Vorfeuerwerk um 9 Uhr, bei dem wir feststellten, dass es nicht bei der Brücke stattfand, sondern vorne im Hafen. Wir haben also nur die Hälfte davon durch die Bäume gesehen. Und danach regten wir uns über die Leute auf, die einfach so dreist waren und sich vor uns auf den Weg stellten, selbst die Security hat nach ner Zeit lang nichts mehr unternommen. Es war zum Kotzen.
Immerhin wurde es ein wenig frischer und wir mussten nicht mehr so schwitzen.


Zum Feuerwerk dann, hatten wir eine riesige Masse an Leuten vor uns, die teilweise größer waren als wir. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen, um überhaupt etwas sehen zu können.
Unsere Sicht auf die Brücke und das Opernhaus wurde leider noch durch eine Straßenlaterne mitten im Bild getrübt, die nicht ausgeschaltet wurde.
Und dann wurde es wirklich seltsam. An der Brücke war eine Leinwand angebracht, auf der, kurz vor 12, ein Mund eingeblendet wurde. Irgendwann fängt der an seine Lippen zu bewegen (ohne dass wir etwas hören) und wir vermuteten er zählt den Countdown. Also hat auch die Hälfte der Masse mitgemacht und als es 12 war haben wir uns alle ein gutes neues Jahr gewünscht. Doch kaum eine Minute später wird noch mal angefangen der Countdown zu zählen. Also sind wir irgendwie zweimal ins Neue Jahr gekommen. 


Dann ging das Feuerwerk los, das zu unserer Enttäuschung wieder im Hafen stattfand größten Teils. Nur ganz zum Schluss, vielleicht eine Minute lang, nicht mehr, wurde das Feuerwerk von der Brücke abgeschossen. Im Prinzip war das schon schön anzusehen, wie sie komplett in Rot erstrahlte und unten der Goldregen runterkam.
Trotzdem war es nur von kurzer Zeit und meiner Meinung nach nicht gerade das tollste Feuerwerk. Ich muss schon sagen, da hab ich bessere gesehen und gerade von Neujahr in Sydney, hatte ich mir ein wenig was anderes erwartet. Wenn man das Video davon sieht, wirkt das noch mal ganz anders.
Aber gut, irgendwie hatten wir doch unseren Spaß in unserer Gruppe.
Nach dem langen Tag, sind wir aber nicht mehr groß feiern gegangen, wir hatten ja auch zu viel Zeugs bei uns dabei, somit sind wir also einfach mit dem Zug zurück zum Campingplatz gefahren und dort ziemlich müde und erschöpft ins Bett gefallen.

 
Als Fazit muss ich sagen, dass ich das nicht noch einmal mitmachen muss. Vor allem bringt es nicht viel im botanischen Garten zu sitzen und einen guten Blick aufs Opera House zu haben. Denn das wird doch nicht beleuchtet oder irgendwie mit in das Geschehen einbezogen, wie wir eigentlich annahmen.
Da mach ich doch lieber selbst mein Feuerwerk ;-)

Alles liebe Vany & Pablo

Weihnachten in Sydney

Wir kamen am 24.12 morgens in Sydney an und sind zu unserem Campingplatz gefahren, der nicht direkt in der City lag, sondern ein kleines Stück außerhalb in einem Vorort. Eigentlich ist Sydney über Weihnachten und Silvester total ausgebucht und auch übertrieben teuer.
Das war allerdings der einzige Campingplatz, der keine Vorreservierungen entgegennahm. Gut fuer uns, so konnten wir an Weihnachten einchecken und bis nach Silvester bleiben! War zwar nicht ganz billig, dafür hatten wir wieder dauerhaft eine Dusche und sogar eine Campküche (mit Ofen ;-)!!). In der Zeit haben wirs uns auch mal wieder ganz gut gehen lassen, da wurden die andern schon neidisch. Aber wieso nicht die Möglichkeiten der Küche nutzen. Zugleich haben wir andere Deutsche davon überzeugt, dass man in Australien nicht auf Spätzle verzichten muss ;-)
Nun aber zu Weihnachten. Den 24. haben wir eigentlich eher organisatorisch verbracht. Da unser Auto ja nicht mehr vom Platz wollte, mussten wir in gewaltiger Hitze zu Fuß einkaufen gehen, wobei der Laden nicht grad um die Ecke lag. Danach sind wir in die Stadt gefahren und haben uns nach Internetmöglichkeiten umgeschaut, um am nächsten Tag mit der Familie skypen zu können. Was aber auch nicht so einfach war, denn am 25. hat in Australien schließlich alles zu, weil es ein Feiertag ist. Wir haben uns dann aber einfach vorgenommen in ein Hostel zu gehen und deren Internet zu benutzen.
Ja und dann haben wir uns auf die Suche nach unseren Geschenken gemacht :-)
Dazu muss ich vorher sagen, dass Yvonne und ihre Familie, bei der Pablo babysittet, so freundlich waren und in ihrem Urlaub (!) einerseits Geschenke für Pablo von daheim mitbrachten und andererseits ein Päckchen von mir bei unserem Office abholten, da das über Weihnachten und Silvester geschlossen hatte. Anschließend haben sie alles in ihrem Hotel für uns hinterlegt.
Also haben wir das Hotel gesucht und irgendwann auch gefunden, wurden aber überrascht was für ein riesig blauer Sack für uns hinterlegt worden war! Kein Wunder, dass Verwirrung aufkam, als wir nach einem kleinen Päckchen fragten ;-)
Pablo kam sich den Rest des Abends vor wie der Weihnachtsmann höchstpersönlich! ;-)
Das Beste an dem Tag war aber, dass wir gleich um die Ecke eine Löwenbräu Gaststätte gefunden haben!! Von hinten bis vorne Deutsch, durch und durch: Die Bedienung trug Lederhose oder Dirndl, sprach sogar Deutsch! Auf der Karte gabs deutsches Bier und Brezeln, Haxn, Zwiebelrostbraten etc. stand auf der Speisekarte. Lecker!!
Die Preise waren dafür auch nicht ganz ohne, wir haben es uns aber trotzdem nicht nehmen lassen, es uns dort den Bauch voll zu schlagen :-)
Zur Bescherung gings dann zurück auf den Campingplatz, wo wir den großen Sack endlich aufmachen durften.
Prinzipiell muss ich ja schon sagen, dass ich dieses Jahr überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung war. Schließlich hat die Temperatur und das Wetter nicht gepasst, die Familie war nicht da, es gab keine Plätzchen oder warmen Getränke, die sonst für Weihnachtsstimmung sorgen. Null.
Der Adventskalender hat ein bisschen geholfen, trotzdem ist uns die Schokolade ja davon geflossen ;-)
Was wir aber aus dem Sack gezogen haben, hat die Welt ein klein wenig verändert. Der Regen, den wir dann plötzlich hatten, hat bestimmt auch mitgeholfen, aber die Kerzen, die Deko, die wir im ganzen Van aufgehängt haben, leckere Zimtsterne (auch wenn sie gekauft waren) und ein paar Geschenke haben den Abend dann doch zu Weihnachten gemacht! :-)
Am nächsten Tag hats die ganze Zeit geregnet, d.h. aus dem Plan den Tag am Strand zu verbringen, wie ich es mir immer vorgestellt hatte, wurde nichts. Trotzdem sind wir früh raus und in die Stadt gefahren zum Skypen und haben dann aber den Rest des Tages im Auto genossen. Also nichts Spezielles zur australischen Weihnacht.
Ansonsten ist australisches Weihnachten schon anders als daheim. Nicht nur, dass es die Geschenke erst morgens gibt, sondern es gibt auch keine Feiertage danach. Man hat eher Plastikbäume in unterschiedlichsten Farben im Wohnzimmer stehen, statt Glühwein gibt’s Eierpunsch und statt Plätzchen mit Alkohol gefüllte Schokofruchtpuddings zum warm machen.
Ich bevorzuge doch eher kalte Weihnacht daheim :-)
Das wars also wieder, was wir noch alles in Sydney erlebt haben kommt bald ;-)
Liebe Grüße Vany & Pablo

Nimbin

Meine lieben Leser,ist das zu glauben? Ihr habt wirklich die 4000 Marke geknackt! Ich kanns kaum fassen und fuehle mich unglaublich geehrt :-) Danke schoen!
Nun aber weiter im Text. :-)
Wir haben also die Ostkueste erfolgreich hinter uns gebracht, wir haben unseren Plan super durchgehalten und uns ist nichts dazwischen gekommen. So sind wir also auch rechtzeitig zu Weihnachten nach Sydney gekommen.
Eigentlich gibts darueber nicht allzu viel zu berichten, wir sind mehr oder weniger komplett durch gefahren von Rainbow Beach nach Sydeny.
Einen Stopp hatten wir aber noch in Nimbin, einem kleinen Kifferstaedtchen in der Naehe von Byron Bay. Nimbin ist wirklich nicht gross, aber das Besondere daran ist, das es von den Leuten selbst geleitet wird. Sie haben sogar ihren eigenen Street Code!
Ansonsten ist auch der ganze Ort bunt und belebt, auch wenn wir wirklich zeitig dran waren. Ueberall laufen dir Hippies ueber den Weg und natuerlich bekommst du auch an jeder Ecke Zeugs angeboten, ganz dem Namen treu. Aber es interessiert sich auch nicht wirklich jemand dafuer, dass das so offen angeboten wird.

An sich fand ich den Ort einfach mal sehenswert und interessant die eigene Mentalitaet der Bewohner zu erleben.

Ja und danach gings direkt nach SYDNEY!! :-)
Liebe Gruesse Vany & Pablo

Fraser Island - ein Abenteuer für sich


Als kleiner Einstieg würde ich gerne wieder zuerst etwas über Fraser Island selbst erzählen, bevor ich mit unseren Erlebnissen beginne.
Also Fraser Island ist mit 172.000 ha die größte Sandinsel der Welt! Jede Sandinsel braucht immer eine Art Anker, um sich darum anzusammeln. Auf Fraser Island ist das der Berg Indian Head, der an der Küste liegt (Bilder davon später). Der höchste Punkt der Insel ist grad mal 100 Meter höher als die Harbour Bridge und 100 Meter niedriger als Uluru.
Das erstaunliche aber ist, das überall Vegetation zu finden ist und auf der 123 km langen Insel sogar Regenwald wächst! Das ist allein nur dadurch möglich, weil spezielle Fungizide dort leben und besondere Stoffe herstellen, die es dem Regenwald ermöglicht auf Sand zu wachsen und zu leben.
Diese ganzen Informationen und noch mehr, haben wir von unserem Tourguide (der eigentlich nur ein Fahrer ist und deshalb auch nur so genannt werden wollte) erhalten. Sein Name war Jeff und er war richtig gut drauf, wir hatten so viel Spaß mit ihm!

Noch etwas Besonderes an der Insel ist, dass auf ihr Dingos leben.
Dingos sehen aus wie Hunde, sind aber in Wirklichkeit Wölfe. Ursprünglich kommen sie aus dem asiatischen Raum und haben sich im Lauf der Zeit als chinesische Hunde mit Wölfen gepaart. Heute sind sie nur noch in Australien zu finden, vor allem im Westen und Norden (der Süden ist durch den Dingozaun vor ihnen geschützt) und eben auf Fraser Island.
Man sagt sie seien aggressiv und gefährlich, aber Jeff hat uns eines besseren belehrt. Teilweise haben die Fahrer in dem Camp sogar mit ihnen zusammen gelebt, aber das hat sich auch geändert, nachdem sich ein Tourist bescheuert und unvorsichtig verhalten hatte. Danach musste die ganze Dingofamilie erschossen werden. Also nur, wenn man sich nicht an die Regeln hält, können die Dingos gefährlich werden, sie sind ja dennoch wilde Tiere.
Die Regeln sind aber ganz einfach. Man sollte niemals alleine unterwegs sein, wenn dann zu zweit, am besten aber zu dritt oder mehr. Man sollte sie nicht füttern. Und wenn sie einem doch mal begegnen, dann entweder ignorieren oder ganz ruhig mit ihnen ein Gespräch anfangen :-) Jeff meinte, dann sind sie ziemlich schnell von uns gelangweilt und verschwinden sowieso von alleine. Zu guter Letzt, wenn wir uns doch unbehaglich fühlen sollten, weil ein Dingo in unserer Nähe ist, sollen wir ihm Sand in die Augen kicken oder werfen, das vertreibt sie dann definitiv.
Wir haben aber so viele unterschiedliche Versionen gehört wie man sich den Dingos gegenüber verhalten soll. Erst wurde uns ein uraltes Video von der Regierung gezeigt, in dem heißt es, man soll die Arme über der Brust verkreuzen und rückwärts weglaufen. Danach hat uns einer aus dem Hostel erklärt wir sollen lieber schreiend und brüllend auf sie zulaufen, um zu demonstrieren, dass wir stärker sind.
Aber ich find es wirklich am logischsten, was Jeff uns gesagt hatte.

Ihr fragt euch jetzt bestimmt, ob wir überhaupt Dingos gesehen haben. Ja das haben wir. Das erste Mal sind sie uns während der Fahrt begegnet und waren an unserem Essensanhänger interessiert, der ist allerdings genau deshalb mit einem Gitterkäfig geschützt. Das waren aber nur 2, an unterschiedlichen Orten.
Und danach sind jeweils Pablo und ich einem Dingo begegnet. Das war beides an unserem ersten Abend im Camp. Zuerst müsst ihr wissen, dass das Camp selbst durch einen Zaun geschützt ist und nur ein paar Hundert Meter vom Strand entfernt liegt, der somit nicht mehr im geschützten Bereich liegt.
Pablo war also an dem Abend am Strand mit einer Gruppe, als auf einmal 2 Dingos kamen und die Gruppe umrundeten. Und weil ein paar aus der Gruppe Angst bekamen, musste Pablo, der angetrunken war, den Helden spielen, sich vor den Dingo stellen und ihm mehrmals Sand in die Augen kicken, bis er schließlich ging.
Ich hingegen bin mit jemandem zum Strand gelaufen und war so angetrunken, dass ich erst mal gar nicht bemerkte, dass ca. 1 Meter hinter uns, ein Dingo uns verfolgt. Danach hatte ich aber schon ein wenig Angst, wir beide sind aber ruhig geblieben und haben unseren Weg an den Strand fortgesetzt, bis er irgendwann auf einmal weg war.


Jetzt aber mal zur ganzen Geschichte. :-)
Wir wurden also am 20.12. morgens von Jeff abgeholt, nachdem wir in 4 Gruppen geteilt wurden. Jede dieser Gruppen hatte Essen für sich. Dafür gab es einen Plan, wann es was gibt und wie wir es zu kochen hatten. Außerdem wurden die Kühltruhen mit unseren Getränken gefüllt und alles in dem großen Käfiganhänger verstaut.

Zudem hatte jede Gruppe ihr eigenes Auto, denn das war ja eine Selbstfahrertour. Wir zwei hatten allerdings das Glück oder Pech (wie man es sehen mag), dass wir in der Gruppe waren, die mit dem Fahrer fuhr. D.h. er ist die ganze Zeit das Auto gefahren.
Erst haben wir uns ein wenig darüber aufgeregt, weil wir natürlich auch selbst fahren wollten. Aber es stellte sich heraus, dass es eine Menge Vorteile hat mit Jeff mit zu fahren.
Erstens weiß er wie er die Strecken zu fahren hat und kann sie deshalb auch voll ausnutzen, was den Spaßfaktor im Auto natürlich gehoben hat. Zweitens konnten wir so die ganze Zeit seinen Geschichten lauschen, die er uns über Fraser Island, die Aboriginals und auch lustige Geschichten aus dem Camp erzählte.

Und wir durften ja trotzdem fahren, jeder der aus unserem Auto wollte, wurde dann ab und zu in eins der anderen Autos gesetzt.
Das hier ist übrigens unsere Gruppe gewesen: 5 Franzosen, 2 Engländer, 3 Deutsche und Jeff. Die Gruppe war der Hammer, wir hatten so viel Spaß in unserem Auto ;-)


So sind wir also losgefahren, nachdem wir die letzten Instruktionen von ihm erhalten haben und ab zur Fähre. Schon allein auf dem kurzen Weg zur Fähre mussten wir durch ein tiefsandiges Stück fahren, durch das jeder noch gut durchkam.
Die Fähre legt direkt am Strand an, lässt dafür einfach eine kleine Rampe runter, die vom Wasser umspült wird.
Die Fahrt zur Insel dauert wirklich nicht lange. Man kann sich vielleicht 15 min aufs Deck stellen und muss dann schon wieder ins Auto zurück.
Und dann waren wir auf Fraser Island!
Das Tolle und was wir ja auch noch nie zuvor gemacht hatten war gleich, dass wir am Strand entlang gefahren sind. Ist im Prinzip auch logisch auf einer Sandinsel, aber es gibt auch wirklich keine geteerten Straßen. Bis auf eine, falls die Flut am Strand einsetzt, kann man die durchs Inland nehmen. Auf dem Rückweg taten wir das auch, aber das war nicht so ein tolles Vergnügen, denn die Straße ist in einem fürchterlichen Zustand. Jeff meinte nur wir bekommen eine Hinternmassage umsonst ;-)

Also gings den Strand lang und dort sind auch doch schon die ersten stecken geblieben, im Prinzip alle bis auf Jeff. Aber das war nicht das letzte Mal. Auf der Insel gibt es viele tiefsandige Abschnitte, wo der eine oder andere stecken blieb.
Am Strand entlang zu fahren mit dem Auto ist aber schon was Tolles. Die Wellen kommen rein und raus, du fährst um sie drum rum. Dann hast du die Möwen die den Strand entlang fliegen. 

Hin und wieder kommt eine Stelle, an der sich das Wasser nach der Flut gesammelt hat und über einen kleinen Fluss zurück ins Meer fließt, über den du drüber musst. Da spritzt gschwind alles hoch und dann bist du durch. Teilweise siehst du vor lauter Spritzwasser kurz nichts und musst den Scheibenwischer anmachen.
Und ganz lustig waren die vielen Quallen die an den Strand gespült wurden. Das waren wirklich so viele, dass du ihnen schon gar nicht mehr ausweichen konntest. Andersrum war es sau lustig über sie drüber zu fahren, vor allem das Geräusch :-)


Unser erster Stopp war ein Resort, wo wir Lunch gemacht haben. Danach gings ins Landesinnere zum Lake McKenzie. Und ich sag euch, die Inlandsstrecken sind noch viel besser!!
Zuerst saßen wir vorne, da hatten wir eben den Vorteil alles zu sehen, aber auf der Rückfahrt saßen wir ganz hinten. Und je weiter du hinten sitzt, desto mehr schüttelt es dich natürlich durch.
Es war der Wahnsinn!! Wir sind vom Sitz bis an die Decke geflogen :-) Einmal ging sogar die Tür hinten auf, weil sie nicht richtig verschlossen war.
Jeff wusste einfach wie er die Strecke zu fahren hat und konnte deshalb auch durchheizen. Wir haben ihn aber auch immer wieder gepuscht und gesagt wir wollen durchgeschüttelt werden :-)

Und dann kamen wir zum Lake McKenzie. Dazu muss ich vorher sagen, dass es auf Fraser Island eines der saubersten Wasser der Welt gibt. Das ist so sauber, dass du es sogar direkt trinken kannst. Es gibt ziemlich viele Seen auf Fraser Island, die meisten davon sind unzugänglich. Einige davon bestehen nur aus Regenwasser, das sich angesammelt hat. Lake McKenzie ist der Bekannteste und Schönste von allen und auch gerade deshalb, weil so viele Touristen darin baden gehen, der Dreckigste (und trotzdem noch sauberer, als manch andere auf der Welt).
Es ist aber einfach so herrlich dort. Du stehst vor einem See, kannst aber meterweit auf den Grund sehen, weil das Wasser so unglaublich klar ist.
2 Stunden hatten wir Zeit um den Ort zu genießen und schwimmen zu gehen, bevor es weiter ging.
 

Da wir ja den Vormittag vorwiegend mit Autos packen genutzt hatten, war der Tag nach Lake McKenzie mehr oder weniger schon vorbei. Wir sind noch zum Camp gefahren und wurden dort in alles eingewiesen. Das Camp war ziemlich groß, insgesamt haben glaube ich 150 Leute dort campen können. Es war aber wirklich alles da, Zelte waren schon aufgebaut, es gab eine große Freiluftküche, mehrere Feuerstellen, einen Dancefloor und natürlich Bäder mit Duschen. In der anscheinend Frank leben sollte, eine Spinne, so groß wie eine Hand. Manche erzählten, sie hätten Frank auch gesehen, ich selbst aber nicht. Zum Glück! :-) 

Das war der Abend, an dem wir ziemlich viel und lange gefeiert haben. Das war auch der Abend mit den Dingos. Wir sind öfters runter zum Strand gegangen, weil es da wirklich schön war. Mitten im Dunkeln am Strand sitzen und den Sternenhimmel anschauen. Noch dazu hat man teilweise ein blaues Leuchten im Sand gesehen. Ich weiß nicht, ob das Quallen waren oder irgendetwas anderes, aber es war schön!
Pablo fand es so schön, dass er Schneeengel im Sand machen musste. ;-)
Und das war auch der Abend an dem wir den großen blauen Kometen gesehen haben. Wir saßen gerade am Strand und da zog er auf einmal am Himmel vorbei, so langsam wie in einem Film. Die Nacht vorm Weltuntergang!


Am nächsten Morgen gings hoch in den Norden der Insel, zum Indian Head. Von dort oben hat man einen fantastischen Blick auf die Küste und ihren Verlauf. Wenn man ins Wasser schaute und es eine Weile beobachtete, konnte man die unterschiedlichsten Tiere sehen. Ich hab Delfine und Quallen von dort oben erblicken können, andere haben auch Haie gesehen.
Das Ding ist, dass vor der Küste von Fraser Island die größte Anzahl von Haiarten vertreten ist, gerade deshalb darf man auch nicht im Meer schwimmen gehen.
Draußen im Meer befindet sich nämlich der Strom, den man aus Findet Nemo kennt (der mit den Schildkröten) und gerade durch ihn gibt es dort ein riesen Haufen Fische, super Fanggebiet für Haie natürlich ;-)
 

Danach gings zu den nahe gelegenen Champagne Pools. Der Name lässt sich ganz einfach erklären. Die Champagne Pools sind wirklich kleinere Pools, die durch Felsen vom Meer getrennt sind und deshalb ruhiger sind und zum Baden einladen.
An einer Stelle krachen die Wellen aber gegen die Felsen, rollen über sie hinweg und rein in die Pools. Die weiße Gischt und das sprudelnde Salzwasser lassen es dann wie ein Champagner Bad wirken ;-)

Man musste aber vorsichtig sein, denn die Steine dort waren ziemlich scharfkantig und die Wellen ziemlich mitreisend. Da sind einige mit ein paar Schnittwunden rausgekommen.
Der Ort hat mir am meisten auf Fraser Island gefallen. Wir hatten aber nicht allzu viel Zeit, um dort den Tag zu genießen. Wir sind halt kurz rein gesprungen, hatten unseren Spaß mit den Wellen und sind dann weiter gefahren.

Die Strecke ist dann Pablo gefahren, teilweise am Strand lang und zurück bis Indian Head durch eine der schwierigsten Tiefsandpisten. Dafür wurden die verrücktesten Fahrer ausgesucht! Das hat Pablo super viel Spaß gemacht, den Motor voll aufheulen zu lassen und durch den tiefen Sand zu brettern. Er meint, so was könnte er öfters machen. :-)
Nächster Stopp war das Schiffswrack Maheno, das ziemlich berühmt für Fraser Island ist.
Das Schiff wurde vor dem zweiten Weltkrieg gebaut und war eines der größten Passagierschiffe zu seiner Zeit. Im Weltkrieg wurde es dann als Krankenstation verwendet und brachte Verletzte zurück ins Heimatland. Nach dem Ende des Krieges stand es nur noch in irgendeinem Hafen, bis es die Japaner irgendwann kauften. 1933, bei der Fahrt nach Japan kam dann ein Sturm auf und spülte das Schiff an den Strand von Fraser Island. Dort liegt es bis heute und zerfällt immer mehr, dadurch, dass es die Wellen umspülen.
Das Wrack ist gigantisch lang, hat noch nicht mal ganz ins Bild gepasst ;-) Überall brechen die Wellen rein und ergeben fantastische Bilder!


Die nächste Station war dann Eli Creek. Eli Creek ist ein Fluss der im Landesinneren entspringt und zum Meer fließt. Man kann dort ein Stück den Fluss entlang laufen, sich oben dann ins Wasser legen und sich wirklich bis nach vorne zum Meer treiben lassen. Das Wasser ist zwar Schweinekalt, aber es hat Spaß gemacht und war sehr erfrischend. Vor allem ist es Wahnsinn, weil man durch den Regenwald getrieben wird. Teilweise ragen Bäume ins Wasser rein. Wir haben das mehrere Male gemacht, laufend, treibend, schwimmend…
Ein paar hundert Meter davon entfernt, hinter einer Sanddüne wurde schon länger her, ein Wal angespült, der da immer noch liegt. An dem Ort stinkt es zwar bestialisch, aber da sieht man mal wie groß so ein Wal sein kann und was für eine Masse er haben kann. Das Bild davon enthalte ich euch mal lieber vor ;-)

Und danach war ich dran mit fahren! Wir sind noch zu einem Punkt gefahren, der eigentlich nicht geplant war, einem See im Landesinneren (den Namen hab ich nie mitbekommen).
Erst sind wir noch am Strand entlang gefahren, wo man etwas schneller fahren kann. Und es hat sau Spaß gemacht durch die kleinen Flüsschen zu fahren, von denen ich vorhin erzählt habe. Dann bleiben wir allerdings stehen und Jeff meinte, wir fahren jetzt noch einen Umweg zu einem See und ob ich mir die Strecke zutrauen würde. Denn die Strecke sei dafür bekannt, dass man sich die Räder abfährt, weil da so viele große Baumwurzeln aus dem Sand ragen.

Ich hab dann einfach mal ja gesagt und hab mein Glück versucht. Und das war vielleicht eine Höllenfahrt! Im Prinzip sind die Wege ja meistens one way und auch gerade so breit, dass das Auto durchfahren kann. Rechts und links von dir kommen dann entweder Bäume, an denen du nicht hängen bleiben darfst oder der Sand ragt empor, dass du wie in einer Kuhle fährst. Dann musst du versuchen die Reifen immer schön in den Spurrillen zu halten, damit du nicht stecken bleibst.
Das Dumme war dann nur, dass Jeff so weit vorgefahren war und die Strecke auch so kurvenreich war, dass ich ihn teilweise nicht mehr gesehen habe. Somit auch nicht wusste, wann ich langsam fahren sollte, wegen den Wurzeln oder wann ich den ersten Gang einlegen und durchbrettern sollte, bei einem tiefsandigen Abschnitt. Deshalb bin ich irgendwann auch stecken geblieben und hab ein paar Anläufe gebraucht, um wieder raus zu kommen.
Aber es war unglaublich diese Strecke zu fahren! Dabei rutscht einem zwar fast das Herz in die Hose, so schnell sich durch so einen engen Pfad zu schlagen, dafür macht es aber auch genauso viel Spaß :-)
Der See dann, war was ganz spezielles. Von außen sah er furchtbar dreckig aus, weil er so tiefschwarz oder fast mehr braun war. Allerdings erzählte uns Jeff, dass der See ganz im Gegenteil super sauber ist und sogar wohltuend für den Körper. Denn die ganzen Bäume, die sich drum rum befinden, lassen über ihre Wurzeln Öle in das Wasser ab, die das Wasser dann so dunkel erscheinen lassen und eben wohltuend, teilweise sogar heilend für den Körper sind.
Man sollte auf jeden Fall darin schwimmen gehen. Zuvor aber, hat Jeff Schildkröten, von denen viele in dem See leben, angelockt und 2, 3 für uns gefangen. Er hat uns gezeigt wie man mit ihnen umgeht und sie hält und dann durften wir sie selbst nehmen und Fotos machen ;-)
Aber man muss vorsichtig sein, denn die Schildkröten können einen ziemlich kratzen, wenn sie einen mit den Füßen erwischen.
Danach gings ins Wasser, nicht alle sind rein, auch ich hatte erst meine Zweifel, hab mich dann aber doch reingetraut. Ganz komisch sieht es aus, wenn man seinen Körper unter Wasser sieht, dann sieht die Haut nämlich so braun/orange aus. Sehr seltsam. Aber es war sehr erfrischend darin zu schwimmen!


Danach war der Tag vorbei und es ging zurück zum Camp. Pablo ist die halbe Strecke noch zurück gefahren, war aber ein wenig enttäuscht, weil wir etwas langsamer gefahren sind. Es wurde ja aber auch schon dunkel.
Das war übrigens die Nacht, wo sich jeder gefragt hat, ob er sie überlebt oder ob bis 24 Uhr doch noch die Welt untergeht. Aber wir sind ja alle noch hier und die Nacht war auch nicht allzu besonders, außer, dass wir wieder an den Strand sind. :-)
 

Am letzten Tag unserer Tour musste morgens erst mal alles gepackt werden, bis wir Abfahrt bereit waren. Unser letzter Stopp auf der Insel war noch Lake Wabby.
Das ist ein kleiner See, dafür der tiefste! Darin sind Menschen schon ertrunken, weil sie das überschätzt haben. Der See ist deshalb so klein, weil er von einer Seite von einer Wanderdüne umgeben ist, die den See auch von Jahr zu Jahr schrumpfen lässt.
Auf dem Hinweg kommt man über diese gigantische Düne und man kommt sich fast so vor wie in der Wüste, weil man überall nur noch Sand sieht. Es wurden sogar Pfeiler aufgestellt, damit man überhaupt den Weg zum See findet.

Noch dazu geht es ziemlich steil zum See runter. Manche nehmen das zum Anlass rein zu rennen oder sich rein zu rollen, so wie Pablo. Er hat mit einem aus unserer Gruppe ein Wettrennen im Reinrollen gemacht. Unten muss man dann aber sofort aufstehen, dass man nicht zu tief ins Wasser kommt. Pablo hats insgesamt 2mal gemacht und würde es wieder machen, war sehr lustig ;-)
Im Wasser hat man ziemlich viele große Fische rum schwimmen sehen. Die Jungs haben versucht sich welche zu fangen, aber die Fische waren schneller :-)


Ja und danach wars rum mit Fraser, wir haben noch mal Lunch in dem Resort gemacht, wo wir am ersten Tag waren, haben die Hinternmassagestrecke zurück zur Fähre genommen und kurz vorher noch ein paar Gruppenbilder gemacht :-)
Das hier ist übrigens die gesamte Gruppe, wir waren 35 Leute!
Zurück am Hostel wurden dann noch die Autos ausgeräumt und gesäubert und dann war der Trip vorbei, wir haben uns von den Leuten verabschiedet und sind gleich weiter gedüst. Schließlich hatten wir jetzt richtig viele Kilometer bis Sydney vor uns!


Für uns beide war die Fraser Island Tour DAS Highlight Australiens (bisher, wer weiß was noch kommt)! Wir hatten so viel Spaß auf der Tour, haben so viele neue, nette Leute kennen gelernt, dass wir es immer wieder tun würden. Gerade, dass man selbst fahren durfte hat den Spaßfaktor um einiges erhöht und die Tour zu etwas Unvergesslichem gemacht.

Bis dahin, alles liebe Vany & Pablo

Samstag, 2. Februar 2013

Vom Platypus zum Regenbogen

Nach der Segeltour hatten wir knapp 2 Tage um nach Rainbow Beach zu kommen. Also eigentlich eine sehr knapp bemessene Zeit für die riesen Strecke von ca. 900 km.
Noch am gleichen Tag sind wir also in den Eungella NP gefahren, der auf einem Hochplateau im Pioneer Valley liegt. Der Weg auf das Hochplateau rauf war aber auch nicht ohne. Unser Auto hat gequietscht und geächzt, runterwärts wurden die Bremsen sogar richtig heiß!
Das Besondere an dem National Park ist, dass man nicht nur einen grandiosen Ausblick von dem Hochplateau hat, sondern auch, dass man im Broken River Schnabeltiere finden kann!!

Schnabeltiere, oder Platypus wie Australier sie nennen, sind sehr seltene Tiere und kommen auch nur in Australien vor. Außerdem ist es eines der 2 ältesten noch vorkommenden Lebewesen auf der Erde, die schon seit Millionen von Jahren in dieser Form auftreten. Das andere Tier ist übrigens der Quastenflosser.
Das Besondere an Schnabeltieren ist allerdings, dass sie Eier legen und sie ausbrüten, ihre Jungen aber später säugen und somit zu den Säugetieren zählen.
Wir haben an dem Fluss wirklich eins beobachten können, es war leider wirklich weit weg. Deshalb konnte ich auch kein so tolles Bild davon machen. Aber man erkannte deutlich, dass es ein Schnabeltier ist, das immer wieder untertaucht, um nach Nahrung zu suchen und das für mehrere Minuten. Das war also schon ein aufregender Abschluss für den Tag.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter die Küste runter, bis wir zur Mittagszeit bei den Capricorn Höhlen bei Rockhampton ankamen. In den Höhlen leben in der Hochsaison Hunderte von Fledermäusen. Entdeckt wurde die Höhle vor ca. über 100 Jahren, als man sich sein Land selbst abstecken konnte. Der Besitzer hat es dann so angestellt, dass er die Höhle in die hinterste Ecke seines Grundstücks legte und einen heißen Tag für die Besichtigung auswählte, sodass der Kontrolleur gar keine Lust hatte sich alles anzuschauen und ihm das Grundstück mit samt Höhlen für schlappe 10 Dollar gab.
Was ganz interessant in den Höhlen war, war ein Raum der sich die Kathedrale nannte. Der wird auch so genutzt, dass darin Hochzeiten abgehalten werden. Außerdem hat er eine wunderbare Akustik, das wurde uns mit klassischer Musik und völliger Dunkelheit gut verdeutlicht.
Noch dazu gab es gerade zu dem Zeitpunkt, weil wir nahe an der Sommersonnenwende lagen, ein Loch in der Höhlendecke durch das das Sonnenlicht perfekt gebündelt in die Höhle leuchten konnte. Traumhaft war es dann als die Führerin Diskokugeln drunter hob und sich somit das Licht in den kompletten Raum verteilt hat, wie kleine Sterne. Wir durften das auch selbst ausprobieren, dabei sollte man aber lieber nicht auf die Kugel gucken, das Licht ist viel zu grell! ;-)

Danach hob sie noch verschieden farbige Tücher in den Lichtstrahl und sofort wurde der ganze Raum in der Farbe erleuchtet!
Auf dem Rückweg wurden wir dann durch eine richtig enge Zickzack Passage durchgeführt und kamen über Hängebrücken wieder aus der Höhle heraus. Also ich fand die Besichtigung wirklich ein tolles Erlebnis und hat sich definitiv gelohnt!
Was sich eher nicht gelohnt hat, dass wir nach Mon Repos Beach gefahren sind. Laut meinem Reiseführer konnte man da Schildkröten beobachten wie sie an den Strand kommen um Eier ab zu legen. Wir sind dort aber abends angekommen, nach langer Fahrt und nachdem wir uns entschieden hatten andere Sachen extra dafür auszulassen und müssen fest stellen, dass das alles über Ranger läuft, top organisiert und man muss natürlich vorgebuchte Tickets haben.
Als aber das Prozedere erklärt wurde, wurde selbst klar dass die Leute da teilweise die ganze Nacht warten, um die Schildkröten zu sehen. Da war es uns dann wirklich zu blöd erst noch zu warten bis die ganze Schlange durch ist, um zu schauen ob für uns noch Platz wäre, nur um dann total unvorbereitet die ganze Nacht auf Schildkröten zu warten. Also sind wir dann doch gegangen ;-)
Am nächsten Tag sind wir dann in Rainbow Beach angekommen und haben das erste Mal seit fast 4 Monaten wieder in einem Hostel eingecheckt. Die Nacht haben wir in unserem Tourpacket gratis dazu bekommen. Es war aber so ungewohnt wieder mit mehreren Leuten ein Zimmer zu teilen. Und ich muss sagen, ich bevorzuge den Van in jederlei Hinsicht. Ok wir haben kein Bad nebenan, aber trotzdem.
Nachmittags gab es dann noch einen Free Walk, da hat uns der Typ auf eine riesige Sanddüne mitgenommen, die eigentlich mehr oder weniger oben auf einem Berg lag.
Zuerst haben wir Sandboarding gemacht, sind also mit kleinen Brettern einen richtig steilen Sandabhang runter gefetzt. Das hat wirklich Spaß gemacht, allerdings hat man danach den Sand einfach überall! Pablo hat es sogar mal im Stehen probiert, hat dann aber mehr ne Crashlandung verursacht.

Dann wurde uns noch die Aboriginallegende über die Sanddüne erzählt, die ich aber leider nicht mehr ganz zusammen bekomme. Und jetzt weiß ich auch warum es Rainbow Beach heißt. Denn wenn man an unterschiedlichen Stellen im Sand ein wenig gräbt, kommen unterschiedliche Farben zum Vorschein, von Rot zu Gelb und Braun und sogar zu noch Weißerem Sand.
Außerdem hat man von da oben eine wunderbare Aussicht auf die Küste. Uns wurde zudem noch ein wirklich interessanter Fakt erzählt und zwar, dass der ganze Sand von der Düne zusammen mit dem Sand von Fraser Island insgesamt mehr Sand ist, als in der Sahara Wüste vorkommt! Unglaublich oder? Wenn man bedenkt wie groß die Sahara Wüste ist…
Zum Schluss haben wir uns noch den Sonnenuntergang gegönnt und haben ein paar witzige Fotos gemacht bevor wir zurück zum Hostel gelaufen sind.
Und dann gings auch schon ins Bett, mussten ja am nächsten Tag früh raus für unsere Frasertour, aber davon mehr im nächsten Eintrag!
Lieber Grüße Vany & Pablo

Segeltour in die Whitsundays

Unsere Segeltour ging also am 15.12 los, nachdem wir in Airlie Beach eingecheckt hatten und den langen Weg bis zum Hafen mit unseren schweren Taschen bewältigt hatten. Das Dumme daran war, dass man keine Taschen mit Reisverschluss aufs Boot mitnehmen durfte (fragt lieber nicht warum, ich hab selbst keine Ahnung!), deshalb haben wir uns Stoffeinkaufstaschen dafür besorgt.

Nach kurzem Warten wurden wir dann zum Boot geführt. Wir hatten uns ein Partyboot ausgesucht, deshalb waren insgesamt 35 Leute an Bord, 3 Crew Mitglieder und 32 Passagiere!
Erst einmal wurden alle selbst mitgebrachten Getränke in 2 riesen Kühltruhen verstaut. Der Witz daran war, dass das Eis das sich eine Person mehr oder weniger für sich gekauft hatte, komplett in der Truhe verteilt wurde und die anderen Getränke schön mitkühlte…
Das Boot an sich war relativ klein. Es gab drei große Kabinen mit Einzel- und Doppelbetten im unteren Teil des Schiffes und oben gab es eine kleine Küche mit Tisch und Sitzbank, jeweils ein Klo mit Dusche für Männer und Frauen, das Tauchdeck und das Sonnendeck.
Allerdings wurde auf dem Tisch in der Küche das Essen immer bereit gestellt, d.h. alle 32 Leute mussten irgendwie auf dem Sonnendeck essen. Also alles in allem definitiv kleiner als unser Tauchboot ;-)

Dann gings auch schon los, zwar noch nicht mit dem Segeln, das kam im Endeffekt ganz am Schluss als wir wieder Richtung Hafen gefahren sind. Eigentlich ein Witz, das dann als „Segeltour“ zu verkaufen, aber gut.
Dafür war die Crew echt gut drauf und super witzig.
Als erstes sind wir zur Hayman Island gefahren und hatten uns auf der Fahrt an das Boot gewöhnt. Dieses Mal hatten wir keine Probleme mit Seekrankheit und das Boot an sich war schon schön mit dem Segelmast und der Reling vorne, da haben wir doch gleich wieder schöne Bilder gemacht ;-)

Bei der Hayman Insel hatten wir dann also unseren ersten Schnorchelstopp. Dafür wurden wir in Gruppen mit einem Motorboot rausgefahren und sollten uns dieses Mal rücklinks vom Boot rollen und ins Wasser plumpsen lassen. Da waren dann schon einige Korallen, aber alle nicht wirklich tief, tauchen hätte sich hier also wirklich nicht gelohnt. Dadurch dass wir aber so nah an Land waren wurde das Wasser mehr durch Sand und andere Dinge getrübt. Trotzdem gab es wieder richtig viele Fische.
Teilweise hat die Crew sogar Futter ins Wasser geworfen, damit wir von Fischen umgeben waren! Das war schon unglaublich, du konntest die Fische nämlich fast berühren oder sie haben dich gestreift. Ganz verrückt wurde es wenn urplötzlich ein Fisch von einer Seite auftauchte von der du nichts erwartet hattest. Bei dem Schnorcheln hatte Pablo auch seine Unterwasserkamera dabei, aber die Bilder bekommen wir wohl erst daheim zu Gesicht ;-)

Und einmal waren wir schnorcheln und waren komplett von Quallen umgeben. Man konnte spüren wie sie durch die Finger geflutscht sind wenn man geschwommen ist und das Wasser verdrängte. Und wenn man dann genau hin sah, sah man die vielen durchsichtigen mini Quallen um einen herum schwimmen. Es waren anscheinend keine gefährlichen, vor allem auch weil sie so klein waren. Aber als ich das bemerkte, wurde mir schon sehr unwohl und ich bin dann lieber raus gegangen.
Wir hatten ja aber auch so schon mehr oder weniger genug vom Tauchen nach unserem langen Tauchkurs. Also sind wir nicht allzu oft schnorcheln gegangen, wir durften ja überall reinspringen wo wir gehalten hatten.
Aber uns wurde ja nicht nur schnorcheln angeboten. Das Boot hatte so viele Sachen zu bieten. Erst einmal gab es ein großes Sprungbrett, von dem wir ins Wasser springen konnten wie wir wollten, da wurden natürlich die unterschiedlichsten Sprünge ausprobiert und präsentiert. Dann gabs so Paddle Boards, die sind Surfbrettern ziemlich ähnlich, nur das man eben permanent oben drauf steht und mit einem Paddle sich durchs Wasser bewegt. Anscheinend soll das ein sehr guter Ganzkörpersport sein. Und man konnte eben richtig tauchen gehen, aber wie gesagt, das hat sich in dem Wasser gar nicht wirklich gelohnt.

Die nächste Insel bei der wir hielten hieß Hook Island, sie ist die zweitgrößte der Whitsunday Islands. Und kaum waren wir in die kleine Bucht gefahren, kamen auch schon Kakadus angeflogen und setzten sich auf den Segelmast vorne am Bug. Wir konnten sie dann wirklich mit ein wenig Marmeladenbrot füttern, so nahe kamen sie an uns heran.
Nach der kleinen Show sind wir wieder an Land gefahren worden und konnten uns eine kleine Aboriginalhöhle anschauen mit Höhlenmalereien. Die waren allerdings nicht soo besonders und man konnte wirklich nicht erkennen was es darstellen sollte. Aber auch so an sich war das eine ganz schöne Insel.

Und dann ging es zur größten Insel, der Whitsunday Island, an den Whitehaven Beach. Und dieser Strand ist der eigentliche Grund warum man diese Segeltour macht, denn es ist der weißeste Sandstrand der Welt und auch so wunderschön.
Wir haben an der gegenüberliegenden Bucht gehalten und mussten erst einmal über die Insel zur anderen Seite laufen. Und da war natürlich auch schon was los, wir sind ja nicht das einzige Segelschiff ;-)
Und dann kommst du an den Strand, der Sand ist so weich, wie du es noch nie irgendwo erlebt hast und du wirst fast geblendet, so weiß ist er. Die Crew erzählte uns wir sollten vorsichtig sein, denn dort kann man ganz leicht Sonnenbrand an Stellen bekommen, wo sonst die Sonne gar nicht wirklich hinkommt, wie zum Beispiel unterm Kinn.
Außerdem ist der Sand so rein und fein, dass man damit sogar seinen Schmuck säubern kann. Es stand auch überall groß dran, dass man sich ja kein Sand o.ä. mitnehmen soll, denn die ganze Insel war Naturschutzgebiet.
Der Strand ist besonders spektakulär bei Ebbe, dann kann das nämlich so dort ausschauen. Unglaublich oder?
Aber auch mit ein bisschen mehr Wasser ist es dort bezaubernd! Denn es ist höchstens mal knietief, also viel mit schwimmen ist da nicht gewesen, dafür konnte man sich ganz entspannt reinlegen, weil auch keine Wellen kamen. Beim Durchlaufen haben wir dann noch Rochen und kleine Haie im seichten Wasser beobachten können.
Wir haben uns dort mehrere Stunden aufgehalten, also gab es genügend Zeit um sehr viele Bilder zu machen. Hier sind übrigens auch die Bilder mit der Weihnachtsmütze entstanden. :-)
Und das war unsere Segeltruppe! Mit denen hatten wir dann noch viel Spaß am Strand, wir haben Frisbee gespielt und Sandschlachten gemacht ;-)
Gegen Ende ging es dann noch hoch auf ein / zwei Lookouts, um das Ganze von oben betrachten zu können. Und man hat gemerkt, dass das Wasser schon ein Stück zurück gegangen war, nicht komplett, aber immerhin soweit, dass man auf den Bildern überall die Sandbänke durchs Wasser schimmern sieht.
Die Whitsunday Insel war schon wirklich was Besonderes mit ihrem Whitehaven Beach. Vor allem ist das anscheinend das viertgrößte Highlight in Australien, was man gesehen haben muss, nach Sydney Opera House, Uluru und den 12 Aposteln an der Great Ocean Road.
 
Danach gings also wieder aufs Boot und es gab Abendessen. Ich muss schon sagen, das Essen war immer sehr lecker auf dem Boot, vor allem gabs auch immer einen Mitternachtssnack ;-)
An dem Abend hat sich die Crew mit uns zusammen gesetzt und uns erst nochmal auf der Karte gezeigt wo wir lang gefahren sind und uns noch dazu die Geschichte erzaehlt wie die Inselgruppe entdeckt wurde, noch dazu ein paar alte Aboriginalgeschichten. Am ende hat er uns sogar auf dem
Didgeridoo vorgespielt, was eher witzig klang, als gekonnt ;-)

Ja und am nächsten Morgen gings leider auch schon wieder zurück in Richtung Hafen von Airlie Beach. Das war dann endlich eine Strecke die wir gesegelt sind ;-) Wir haben noch ein wenig die Meeresbrise und die Landschaft der umliegenden Inseln genossen und sind dann im Hafen eingelaufen.Es hat zwar echt lange gedauert bis das Schiff am richtigen Fleck war, aber dann wurden wir wirklich nett von der Crew verabschiedet und auch eingeladen mit ihnen wieder abends was trinken zu gehen. Wir konnten daran aber leider wirklich nicht teilnehmen, weil wir ja schnell nach Rainbow Beach kommen mussten.  
Also haben wir uns noch eine Stunde in der Lagune von Airlie Beach gegönnt und sind dann losgedüst ;-)

Weiter geht’s wieder im nächsten Eintrag!
Ganz liebe Grüße Vany & Pablo