Sonntag, 16. September 2012

Lamington NP & Byron Bay

Am letzten Dienstag im August haben wir also ausm Hostel ausgecheckt und Brisbane verlassen. Nach ca. 1,5 h Fahrt waren wir dann auch schon an unserem Ziel angekommen, dem Lamington National Park. Die Fahrt da hoch war schon ganz schön aufregend, weil die Straße meistens nur einspurig verlief und total kurvig. Und weil wie vorher noch Großeinkauf für die Woche gemacht haben waren wir nicht allzu früh dort. Als wir also unsere 14 km Wanderung starten wollten war es schon 2 Uhr und es war ausgeschrieben, dass die Wanderung ca. 4,5 h dauern sollte. Also sollten wir zurückkommen, wenns schon längst dunkel ist. Also haben wir nen Zahn zugelegt und waren grad so zurück als es dunkel wurde. Aber was wir gesehen haben war echt beeindruckend. Wundervolle Wasserfälle und als wir unten angekommen sind kam ein Fluss, der sich immer wieder zu nem kleinen See aufgestaut hat. Anscheinend leben darin Schnabeltiere, wir haben aber leider keine gesehen. Ansonsten haben wir aber Wallabees gesehen. Was wir aber an dem Tag noch nicht wussten, bzw. wir sind davon sogar ausgegangen, dass es keine Schlangen oder gefährliche Spinnen in dem National Park gibt. Am nächsten Tag wurden wir dann auch eines besseren belehrt ;-) Aber dazu später.














Das Highlight des Tages war dann aber als wir zurück beim Auto waren, dass das Auto mal wieder nicht angesprungen ist. Ich war ja erst mal geschockt, ob schon wieder etwas kaputt ist, es hat sich dann aber rausgestellt, dass Pablo vergessen hatte das Licht auszumachen. Also ist er einfach zu dem Hotel gegangen, dass nicht weit entfernt war und hat nach nem Jumpstarter gefragt.
Die Batterie ist hinter dem Fahrersitz, also hat er den nach vorne gemacht und von der Seitentür aus den Jumstarter angeschlossen. Als er dann neben dem Fahrersitz stand um die Zündung zu starten, hatte er vergessen, dass noch ein Gang drin war.
Also ist das Auto angesprungen, hat ein paar Hoppser nach vorne gemacht, wie ganz normal wenn man ein Auto ohne Kupplung startet. Durch den Jumpstarter ist das Auto kurz angeblieben, weil ja ständig Strom fließt, also ist das Auto von den Hoppsern über den Bordstein gefahren und dann noch ein Meter weiter bis es dann eine Böschung runter ging (wir haben nämlich am Rand des Parkplatzes geparkt).
Das Auto ist dann knappe 3-4 Meter die Böschung runter gerollt, MIT MIR DRIN! Ja ich war zu der Zeit auf dem Beifahrersitz.
Pablo hing dann noch mehr oder weniger in der Tür und hat irgendwie noch versucht das Auto zu stoppen, genau wie ich, ich hab versucht die Handbremse zu ziehen (die war aber schon gezogen), den Gang rauszumachen, keine Ahnung. In so ner Situation kann man ja auch nicht so toll reagieren. Und als ich dann fast unten war, hab ich realisiert was überhaupt passiert und hab angefangen zu schreien.
Das Auto wurde dann von einem Baum und ein paar Felsen gestoppt.
Pablo kam dann gleich runtergerannt, mir ist zum Glück nichts passiert, aber ich war so dermaßen unter Schock. Und als ich dann ausgestiegen bin und das Auto gesehen habe (wie zum Beispiel das Rad an dem Stein hing, dass sah so verdreht aus, als ob die Achse gebrochen wäre oder so…) konnte ich mich nicht mehr halten, dass uns einfach schon wieder so was Dummes passiert.
Pablo ist dann mit mir zurück zu der Lodge gelaufen und hat denen versucht die Situation zu erklären, während ich mich einigermaßen wieder gefangen habe. Wir haben dann auf einen Angestellten gewartet, der sich die Situation mit uns mal anschaut und er hat erst mal nur gelacht.
Es ist ja auch bescheuert! Die Sache war ja noch die, dass unsere Backpacks noch oben auf der Straße standen, weil Pablo die rausgestellt hatte um von hinten an den Sitz zu kommen, aber der Rest war alles im Auto. Naja der Typ meinte dann, dass er jemand kennt, der uns da raus ziehen kann, er weiß allerdings nicht wie viel das kostet. Eine Woche vorher hat derselbe Mann jemand rausgezogen, die grad mal ein Meter über dem Bordstein hingen und das hat 200 $ gekostet, also hab ich schon Panik geschoben. Ich konnte mir auch die ganze Zeit nicht vorstellen, wie wir das alles hätten bezahlen sollen, die ganzen Reparaturen, war ja nicht ohne da runter zu rutschen. Da haben wir grad den ersten Tag unserer Reise hinter uns und schon passiert so was.
Nun gut, wir haben dann bis ca. 10e gewartet bis der Abschlepper kam und der hat dann unseren Van spektakulär da raus gezogen!
Im Endeffekt haben wir dann auch nur 200 $ gezahlt, der Mann war eh so freundlich. Das Auto sah ganz schön demoliert aus, schließlich war ja die Seiten- und die Fahrertür offen, als es runter gerutscht ist.
Glücklicherweise alles nur Blechschaden, wir haben das Auto auch am nächsten Tag checken lassen. Vorne ist also die Metallstoßstange komplett eingedrückt gewesen, genauso wie das Nummernschild. Links fehlt ein Stück von der Eckstoßstange, das abgebrochen ist, der linke Spiegel fehlt und die Seitentür ist sehr eingedellt und läuft auch nicht mehr richtig, weil eine Rolle fehlt.
Wir haben das Auto dann einfach so stehen gelassen wie es rausgezogen wurde und sind dann mit den Angestellten in ihr Haus gegangen um noch was zu trinken. Dann haben sie uns sogar angeboten bei ihnen zu schlafen. Das war dann eine wirklich gemütliche erste Nacht in einem großen Doppelbett.

Einer von beiden war auch Tourguide für den Park und hat uns für den nächsten Tag angeboten, dass er uns mal ganz speziell durch den Park führt und uns Schlangen, Spinnen, Koalas etc zeigen will.
Also haben wir das Angebot angenommen, wir haben auch echt viel gelernt, aber er hat leider nichts gefunden. An dem Tag waren wohl alle Tiere unterwegs. Trotzdem hat er uns gigantische Aussichtspunkte und Wege gezeigt. Als wir dann an einer Grillstelle ankamen ging der Weg nicht wirklich weiter, also meinte er wir müssen nur kurz durch das Gebüsch da und danach kommt eine Farm, von der aus können wir zurück zur Straße laufen. Das haben wir dann auch gemacht und wir sind durch riesiges Gebüsch, Dornen und über umgefallene Bäume gelaufen. Sind dann aber irgendwann wieder heil am Auto angekommen.
Später hatten wir dann auch von diesem Abenteuer Zecken, ich sogar eine Weiße, von der ich noch am Tag vorher gelesen hatte, dass sie eine der gefährlichsten hier in Australien ist, weil ihr Gift Lähmungen verursacht, bis man Atemprobleme bekommt und stirbt. Aber ich lebe noch, es ist nichts passiert zum Glück.
Außerdem warn wir noch auf einem so genannten Tree Top Walk. Also einer Hängebrücke die durch die Baumkronen vom Dschungel geht. Pablo ist auch hoch auf eine Aussichtsplattform geklettert, aber der Aufstieg war so seltsam und wackelig, also bin ich da lieber nicht hoch.
War so schon wackelig genug, vor allem stand dran, dass höchsten 3 Leute pro Abschnitt drüber dürfen, und dann kam auf ein mal ne Gruppe Japsen oder so und läuft einfach hinter uns her, da warn wir locker mehr. Lesen sollte man schon können...





Dann sind wir den restlichen Nachmittag nach Byron Bay gefahren und kaum hatten wir die Grenze zu New South Wales überquert wurde das Wetter auch schon schlecht.
Nachts in Byron Bay angekommen haben wir uns dann einen ruhigen Platz zum Schlafen gesucht. Am nächsten Morgen sind wir also in der Nähe vom Strand aufgewacht, haben erst mal gemütlich gefrühstückt und danach dem Pablo die Haare im Waschbecken gewaschen ;-)
Byron Bay ist für den östlichsten Punkt des australischen Festlandes und seinen Leuchtturm bekannt. Um uns das anzuschauen, sind wir den Rundweg dafür entlang gelaufen und teilweise an unglaublichen Lookouts vorbei gekommen. An dem Tag war es aber so windig, dass es dich beinahe am Strand weggeweht hat. Oben am Leuchtturm haben wir sogar Wale gesehen!
Danach haben wir uns einen neuen Schlafplatz gesucht und haben auf einem Parkplatz geschlafen auf dem von 1-5 Uhr nachts Parkverbot ist. Morgens dann um halb 7 wurden wir von nem Polizisten geweckt, der meinte wir würden falsch parken, abgesehen davon dass wir dort nicht schlafen durften, aber naja, er meinte dann nur grimmig wir sollen wegfahren, also haben wir das gemacht.
Den Tag haben wir dann noch ausgenutzt um ein bisschen durch Byron Bay zu schlendern, aber shoppen kannst du da fast vergessen, fast alles nur Hippie Läden. Im Woolworths haben wir uns allerdings noch ein Zigarettenanzünderadapter gekauft mit dem wir sowas wie Handy etc über USB aufladen können. Außerdem hat sich der Pablo Werkzeug fürs Auto geholt, damit er sich mal hinsetzen kann und das Auto ausbeulen.

Wir sind dann abends weiter zu einem kostenlosen Campingplatz gefahren, bzw. wir haben ihn angesteuert, aber nie gefunden. Wir sind dabei Straßen lang gefahren, die man gar nicht als solche bezeichnen kann. Nur Schotter und einspurige Straßen und das im Dunkeln! Da war das Wenden zum zurück fahren schon schwer, beinahe wären wir wieder stecken geblieben. Also haben wir wieder die Nacht auf dem Parkplatz vor dem Information Center verbracht.
Dafür sind wir am nächsten Morgen gleich weiter und haben unser Glück noch mal bei einem Campingplatz kurz vor Tamworth versucht, den haben wir dann auch endlich gefunden!
Pablo hat dann den ganzen Tag versucht die Stoßstange auszubeulen, mithilfe von Stein und Hering! Ich hab das Nummernschild mit dem Hammer wieder zurecht gebogen.
Am nächsten Tag sind wir dann nach Tamworth gefahren und haben dort ins Hostel eingecheckt, weil man von dort am Montag abgeholt wird und zum Jackaroo/Jillaroo Training gefahren wird.
Der Eintrag darüber kommt sicherlich auch bald, wir haben auf jeden Fall einen Menge erlebt und gelernt ;-)


Bis dann, liebe Grüße Vany & Pablo

4 Kommentare:

  1. Hey Vany,
    als ich die Bilder anschaute, habe ich gesehen, dass auf Deinen Shirt ja Stuttgart steht.
    Voll super... I like it!!!

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  2. haja, dein Shirt eben ;-) home sweet home...

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  3. Hey ihr zwei,

    was macht ihr denn für Sachen? Mit dem Auto ne Böschung runtersausen ... Freut mich zu hören, dass euch soweit nichts schlimmes passiert ist. Euer armes Auto! ;-)

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  4. Oh man, das kenn ich wenn die Karre nicht mehr anspringt, das ist echt zum nerven zerreissen ;) Da ich in 4 Wochen mich wieder nach Australien für ein weiteres Jahr aufmachen habe ich mir diesmal sowas geholt: http://www.eurotops.de/notfall-quickstarter-39402.html Ich hoffe das beschert mir einige graue Haare weniger. Eure reise scheint toll zu sein und ich wünsch euch dabei noch viel Spaß, werde jetzt öfters mal vorbeischauen

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