Sonntag, 16. September 2012

eine Woche Jackaroo/Jillaroo


Montags wurden wir also morgens um 9 Uhr vom Farmer namens Tim abgeholt und sollten dann bevors los geht im 2nd Hand Shop Kleidung kaufen die dreckig werden kann, da hab ich dann eine Jeans für 5$ gefunden, und wir sollten im Bottle Shop unseren Alkoholvorrat für die Woche kaufen.
Danach sind wir über eine Stunde zur Farm gefahren, gegen Ende der Strecke kam nur noch Schotterpiste und das hat vielleicht gestaubt! Wir durften ja zum Glück mit dem Auto hinterherfahren und manchmal dachte ich wirklich der Van packts nicht, denn auf ein Mal geht die Straße steil nach oben und auf der anderen Seite wieder steil runter, oder wir fahren über eine Holzbrücke, wo das Auto grad so drauf passt.


Auf der Farm angekommen wurden wir erst mal von allen begrüßt und durften uns ein Bett in der „Scheune“ aussuchen.
Die Farm an sich ist eigentlich nicht sehr groß für australische Verhältnisse. Sie konzentrieren sich auch vor allem auf die Kurse und verkaufen nebenher noch ein paar Kühe und Wolle. Sie haben ca. 150 Kühe, eine kleine Herde Schafe und um die 35 Pferde.
Am ersten Tag haben wir dann also gleich unsere Pferde für die Woche bekommen, meins hieß Spook, ein Schimmel bis auf ein paar kleine braune Flecken. Eigentlich ein tolles Pferd, hat meistens gehört, aber eben nicht immer. Vor allem bei der Arbeit mit den Kühen hatte ich Probleme.
Pablos Pferd hieß Mahoo, ein braunes Pferd, dass eher zickig und launisch war. Es wollte zum Beispiel nie den Berg hochlaufen, aber Pablo wusste irgendwann wir er mit ihm umgehen muss ;-)


Jeden Tag wurde uns dann Natural Horsemanship beigebracht.
Natural Horsemanship ist eine Technik um das Pferd einzureiten. Dabei wird sich aber auf das Pferd bezogen und man gibt ihm zu verstehen, dass man sein Partner ist und kein Jäger. Deshalb gibt es 4 Grundregeln: 1. Wie ein Pferd denken, 2. Nicht der Jäger sein, 3. Eigenständiger Sitz im Sattel und 4. Den richtigen Fokus auf Dinge haben.
Die 4 Dinge, die Pferde mögen sind: 1. Sicherheit, 2. Komfort, 3. Essen, 4. Spiel.
Um das Pferd einzureiten, also an den Menschen, den Sattel, das Reiten etc. zu gewöhnen spielt man unterschiedliche Spiele mit ihm.
1. Friendly game, dabei gibt man dem Pferd zu verstehen, dass man sein Partner ist

2. Stachelschwein game (ich weiß das Wort in Englisch nicht mehr). Das Pferd kann sich in 6 unterschiedliche Richtungen bewegen. Bei diesem Spiel wird es durch Druck an bestimmten Stellen in die gewollte Richtung bewegt.
3. Driving game, hier wird das gleiche wie zuvor gemacht, allerdings nur anhand von Körpersprache
4. Circle game, dabei wird beachtet, dass Pferde immer in Kreisen denken
5. Yo-Yo game, hier wird vor allem die Bewegung vor- und rückwärts geschult
6.Squeezing game, man versucht dem Pferd Druck von allen Seiten näher zu bringen, damit es keine Angst hat wenn es in engen Räumen etc ist.
7.Sideways game, das letzte Spiel versucht das Pferd athletischer zu machen.
Morgens hatten wir immer erst einmal eine Natural Horsemanship lesson und haben dann auch die unterschiedlichen Spiele mit unserem Pferd gespielt.


Ansonsten gab es immer Essen von der Feuerstelle, es wurde nur da gekocht, eine andere Möglichkeit hatten sie gar nicht.
Morgens gabs immer Poridge (was eigentlich gar nicht so schlecht ist, wenn man Zucker und Zimt dazu gibt. Dann schmeckt es fast wie Milchreis), Müsli, Toast und alles Mögliche zum drauf schmieren. Zum Lunch gab es meistens Sandwiches, die man sich selbst richten konnte. Und abends gab es immer etwa, Warmes, wie zum Beispiel Gulasch, Roast Beef oder gegrillte Würstchen und Fleisch. Das ganze Fleisch wir übrigens alles auf der Farm hergestellt. Ab und zu gab es sogar Blechkuchen zum Nachtisch. Zum Trinken gab es immer einen Kanister mit Regenwasser, mit dem man sich seine eigenen Flaschen auffüllen konnte.


Na dann mal zum Programm. Am ersten Tag wurde uns erst mal gezeigt wie man mit den Pferden umgeht, zum Beispiel satteln oder wie man sie morgens von der Koppel holt. Dann sind wir auch schon das erste Mal ausgeritten und sie haben uns etwas über bush surviving erzählt.
Am nächsten Tag haben wir dann auch schon mehr gemacht. Als erstes wurde uns gezeigt wie man ein Pferd behuft und wir durften es selbst ausprobieren. Danach wurde uns gezeigt wie man Peitschen knallen lässt und wie man Lasso wirft. Lasso werfen ist definitiv schwerer, aber beim Peitsche knallen lassen kann man sich auch ganz schön weh tun ;-) Die Peitschen werden hier benutzt um Kühe zu treiben.
Danach ging es dann mit den Pferden und den üblichen Spielen los. Allerdings haben sie uns dann auch gleich gezeigt wie man trabt und denen die es sich zutrauen wie man galoppiert. Da hatte ich dann richtig Probleme mit meinem Pferd, weil wir schnelleren außen galoppieren sollten und die anderen sollten in der Mitte bleiben. Spook wollte aber um Himmels Willen nicht außen bleiben egal was ich gemacht habe.
Bei dem darauffolgenden Spiel allerdings hat alles perfekt funktioniert. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und sollten gegeneinander ein Wettrennen machen. Da ist es auf einmal wie von selbst losgaloppiert und dieses Mal war es auch ein richtig guter Rhythmus. Meine Gruppe hat das Rennen dann auch gewonnen, Pablos leider verloren.

Danach wurde es aber erst richtig lustig. Wir haben zuerst ein paar Schafe von der Koppel zusammengetrieben (den größten Teil hat dabei der Hund gemacht) und in ein Gehege gebracht. Anschließend sind wir dazu reingestiegen und sollten uns jeder ein Schaf fangen. Wir Mädels haben uns meistens eins geteilt, weil die Viecher schon verdammt schnell sind, so schnell kannst du die gar nicht greifen. Pablo hat sich sogar in der Zeit gleich mehrere gefangen ;-) Zum Schluss haben wir das größte zum Scheren gefangen und in die Scheune gebracht.

Dort hat uns Justin, ein Arbeiter, gezeigt wie man ein Schaf schert und worauf man achten muss. Wenn man Profi ist, schert man ca. 100-200 Schafe am Tag, für eines braucht man höchstens 2 Minuten und man verdient eine Menge Geld!
Jeder hat es dann auch selbst probiert, hier sind wir beim Schaf Scheren. Und das ist wirklich komisch, denn man will eigentlich nicht zu viel Druck ausüben, weil man Angst hat dann das Schaf zu schneiden, trotzdem muss aber die ganz Wolle runter und man kann nicht die Hälfte übrig lassen ;-)
In der Nacht haben dann Pablo, ich und zwei andere draußen

unter den Sternen geschlafen. Dazu hatten wir Schlafsäcke für draußen mit Schaumstoffmatten drinnen, außerdem haben wir noch unsere eigenen Schlafsäcke und ein paar Decken reingelegt. Nachts war es nämlich schon immer sehr kalt. Am Feuer ging es dann aber und ich hab auch nachts kein einziges Mal gefroren. War aber mal ein tolles Erlebnis! Immer wenn man kurz aufgewacht ist, hoch in die Sterne schauen zu können…








Am dritten Tag haben wir dann nichts mit den Pferden gemacht, sondern sind vormittags in die Felder aufgebrochen. 2 Trucks sind die Strecke gefahren und in einem saßen wir alle hinten drin. Zusätzlich haben wir die ganzen Hunde mitgenommen, die auf einmal auf die Idee gekommen sind, alle bei uns mitfahren zu müssen und durch die Gegen zu spazieren. Die Fahrt war ja ausch ganz schön holprig.
Oben angekommen haben wir Lunch mit einem Herrlichen Anblick über die ganzen Felder der Farm genossen.
Danach ging dann aber die harte Arbeit los. Wir sollten ein Feld von ungewollten Pflanzen befreien, die teilweise sogar zu Büschen angewachsen sind. Mit Spitzhacken bewaffnet haben wir also ein Ding nacheinander rausgezogen. Kerstin, eine Engländerin, und ich haben sogar mal einen gefunden, dessen Wurzeln komplett unter einen Stein gingen. Bis wir den draußen hatten, hat es schon ungefähr 10 Minuten gedauert.

Anschließend sind wir in ein Tal runter gefahren und haben einen neuen Zaun gebaut, in dem Kühe ab und zu gehalten werden, wenn sie aussortiert und gebrandmarkt werden. Das war aber nicht ein einfacher Drahtzaun, sondern ein richtig massiver mit dicken Holzpfählen, wie man sieht. Eine Gruppe hat dabei die Abstände abgemessen und die Pfähle zurecht gesägt (in der Pablo war) und die andere (in der ich war) hat Eisenstangen vorbereitet, durch die Löcher der Pfähle zum Befestigen durchgeschoben und abgesägt.
3 haben sich auch bei der ganzen Sache verletzt (aber nicht schlimm), als so ein ganzer Pflock runtergefallen ist.
Abends gabs dann noch ein paar lustige Spiele.


Am 4. Tag ging es dann zum Kühe Treiben und dabei hab ich mich schon wirklich wie ein echtes Cowgirl gefühlt. Allerdings haben wir sie in ein Tal runter getrieben und die Wege waren wirklich steil, Spook ist dann immer sehr langsam gelaufen. Pablo hat sogar beinahe sein Sattel verloren, weil er immer weiter vorgerutscht ist. Als wir endlich im Tal waren hatten wir fast alle Kühe zusammengetrieben, ein Kälbchen ist dann noch ausgebüchst. Ich wollte es dann wieder einfangen, allerdings ist Spook dann komplett durchgedreht und hat nichts mehr gemacht was ich wollte. Sie ist sogar einfach so losgaloppiert und hat die Richtung geändert…ich hatte also keine Chance, dann hab ich die Aufgabe den Hunden überlassen.
Nach der Lunchpause haben wir dann die Kälbchen von den Kühen getrennt und Feuer zum Brandmarken vorbereitet.
Zuerst kam dann aber noch der Lasso Wettkampf. Dabei hatten wir 3 Versuche ein echtes Kälbchen einzufangen. Pablo hat es bis ins Finale geschafft und ich bin schon in der ersten Runde ausgeschieden, weil ich vergessen hatte, dass sich der ganze Kreis um das Kälbchen bewegen kann :-D

Anschließend sollten wir in 2er Teams jeweils so ein Kälbchen einfangen. Dabei hält der eine es am Schwanz fest und der andere das Ohr und versucht dabei den Kopf zu drehen, damit es sich ein bisschen beruhigt. Dann muss man es auf den Boden legen und festhalten. Derjenige der hinten sitzt muss seine Beine gegen die Beine des Kälbchens drücken und der, der vorne ist muss sein Knie auf den Nacken legen. So sollte das Kälbchen auf jeden Fall nicht mehr aufstehen können.
Ich hab mich erst gar nicht getraut, bis ich es dann am Ende doch gemacht hab. Blöderweise wurde dann genau diesem Kälbchen ein Mittel verabreicht, dann hat es natürlich noch mehr rumgezappelt. Und es ist wirklich nicht einfach sich da eins zu fangen. Man wird rumgeschleudert, getreten etc.

Das zweite, das ich dann mit Kerstin gefangen habe wurde erst gebrandmarkt und dann kastriert, ohne dass wir es richtig mitbekommen hatten. Nachm Brandmarken ist es auf einmal wieder aufgesprungen, dann mussten wir es wieder einfangen. Blöderweise war ich dann hinten und konnte genau zu schauen, wie sie im die Eier raus schneiden. Als es dann wieder aufgestanden ist, hat es meine Hose und meinen Schuh voll geblutet…bäääh! Vorher haben sie ihm aber auch noch die Ohrmarke angebracht und das andere Ohr abgeschnitten. Alles Zeichen für den Farmer und die Farm.
Zum Schluss wurde uns noch gezeigt wie man Working Dogs einsetzt.
Abend s wurden dann die Hoden gegrillt und Pablo hat wirklich ein Stück davon gegessen! Sein Statement dazu: Die waren sogar richtig lecker, ein bisschen wie Fett geschmeckt.

 
Und dann kam auch schon der letzte Tag. Wir haben mit Spielen angefangen. Parcour reiten und danach gab es wieder ein Rennen. Das erste haben wir gewonnen und das zweite haben wir verloren, weil Tim die anderen gewinnen lassen hat. Es ging nämlich um einen ausgeben, doppelt oder nichts. Tja…
Anschließend haben wir ein paar Kühe zusammengetrieben um sie wiegen zu lassen.
Das Beste daran war, dass wir uns Plastikrohre nehmen sollten, um die Kühe ein wenig an zu stupsen.
Ich hab an meinem Spinnennetze gesehen, also hab ich die Kerstin (eigentlich eher ironisch) gefragt, was sie denkt auf welcher Seite eine Spinne rauskommen würde, wenn eine drin wäre. Und sie meinte nur, ja klopf das Rohr einfach mit der Öffnung auf den Boden, dann fällt sie schon raus und hat es auch vorgemacht. Plötzlich kommt oben etwas rausgeflogen und landet aufm Rasen. Ich hab das erst gar nicht realisiert, bis Kerstin angefangen hat zu schreien. Dann hab ich im Gras eine riesige Spinne gesehen, aber ungelogen! Die war 5-7 cm lang. Und ich hab mich so erschrocken und auch angefangen zu schreien ;-)
Pablo hat sie dann sogar noch gefilmt und ein bisschen angestupst. Später haben wir dann nachgeschaut, es ist eine der giftigsten Spinnen Australiens und sogar tödlich! Kerstin meinte ich hätte dann ihr Leben gerettet, weil die Spinne ja sonst beim Kühe treiben rausgekommen wäre und sie vielleicht gebissen hätte.

Auf jeden Fall haben wir dann die Kühe gewogen. Danach sind wir noch mal auf die Pferde und sind ausgeritten. Erst im Trab und dann haben wir auch Galopp ausprobiert. Das ist schon ziemlich cool.
Als letztes haben wir dann noch ein Spiel mit den gewogenen Kühen gespielt. In 2er Teams sollten wir eine Kuh aus der Menge treiben und entlang des Zaunes in ein extra Bereich treiben. Nur eine Gruppe hat es wirklich geschafft! Das war aber wirklich schwer, weil zum Beispiel mein Pferd bei den Kühen überhaupt nicht mehr mitgemacht hat. Es hat aber auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!

Ja und das wars dann auch auf der Farm, die anderen haben uns dann noch zurück nach Tamworth gefahren und meinten sie haben für uns einen Tisch reserviert, wo wir alle Essen gehen können. Allerdings wollten sie nicht mit, was ich ein bisschen Schade fand.
Aber eine aus unserer Gruppe ist sogar auf der Farm geblieben, weil sie jetzt dort für einen Monat arbeitet.


Allgemein war es eine richtig schöne Zeit dort auf der Farm, mal kein Internet, kein Telefon gar nichts, nur die Leute um einen herum. Vorwiegend wurde nur Englisch geredet. Wir haben so viel erlebt und gelernt, es hat sich definitiv gelohnt!
Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir dadurch besser einen Job finden.
Im Moment sind wir wieder in Brisbane und ja wieder auf Jobsuche, weil unser Geld nicht reicht um die Ostküste hoch zu reisen und dann durchs Zentrum wieder zurück, weil man ja vor allem an der Ostküste so viel Geld für Touren etc. ausgibt.
Also wollen wir am liebsten noch einen Farmjob oder als Fruitpicker, um in kurzer Zeit bisschen Geld zu machen.
Wir haben auch schon ein paar Möglichkeiten, entweder Bäume pflanzen gehen oder ich hab auch einen Farmjob angeboten bekommen. Das wird sich jetzt alles in nächster Zeit entscheiden.
Wenn ich weiß wo wir gelandet sind, melde ich mich wieder!

Bis dahin ganz liebe Grüße, ich hoffe es war heute wieder nicht zu viel ;-)
Vany & Pablo

Lamington NP & Byron Bay

Am letzten Dienstag im August haben wir also ausm Hostel ausgecheckt und Brisbane verlassen. Nach ca. 1,5 h Fahrt waren wir dann auch schon an unserem Ziel angekommen, dem Lamington National Park. Die Fahrt da hoch war schon ganz schön aufregend, weil die Straße meistens nur einspurig verlief und total kurvig. Und weil wie vorher noch Großeinkauf für die Woche gemacht haben waren wir nicht allzu früh dort. Als wir also unsere 14 km Wanderung starten wollten war es schon 2 Uhr und es war ausgeschrieben, dass die Wanderung ca. 4,5 h dauern sollte. Also sollten wir zurückkommen, wenns schon längst dunkel ist. Also haben wir nen Zahn zugelegt und waren grad so zurück als es dunkel wurde. Aber was wir gesehen haben war echt beeindruckend. Wundervolle Wasserfälle und als wir unten angekommen sind kam ein Fluss, der sich immer wieder zu nem kleinen See aufgestaut hat. Anscheinend leben darin Schnabeltiere, wir haben aber leider keine gesehen. Ansonsten haben wir aber Wallabees gesehen. Was wir aber an dem Tag noch nicht wussten, bzw. wir sind davon sogar ausgegangen, dass es keine Schlangen oder gefährliche Spinnen in dem National Park gibt. Am nächsten Tag wurden wir dann auch eines besseren belehrt ;-) Aber dazu später.














Das Highlight des Tages war dann aber als wir zurück beim Auto waren, dass das Auto mal wieder nicht angesprungen ist. Ich war ja erst mal geschockt, ob schon wieder etwas kaputt ist, es hat sich dann aber rausgestellt, dass Pablo vergessen hatte das Licht auszumachen. Also ist er einfach zu dem Hotel gegangen, dass nicht weit entfernt war und hat nach nem Jumpstarter gefragt.
Die Batterie ist hinter dem Fahrersitz, also hat er den nach vorne gemacht und von der Seitentür aus den Jumstarter angeschlossen. Als er dann neben dem Fahrersitz stand um die Zündung zu starten, hatte er vergessen, dass noch ein Gang drin war.
Also ist das Auto angesprungen, hat ein paar Hoppser nach vorne gemacht, wie ganz normal wenn man ein Auto ohne Kupplung startet. Durch den Jumpstarter ist das Auto kurz angeblieben, weil ja ständig Strom fließt, also ist das Auto von den Hoppsern über den Bordstein gefahren und dann noch ein Meter weiter bis es dann eine Böschung runter ging (wir haben nämlich am Rand des Parkplatzes geparkt).
Das Auto ist dann knappe 3-4 Meter die Böschung runter gerollt, MIT MIR DRIN! Ja ich war zu der Zeit auf dem Beifahrersitz.
Pablo hing dann noch mehr oder weniger in der Tür und hat irgendwie noch versucht das Auto zu stoppen, genau wie ich, ich hab versucht die Handbremse zu ziehen (die war aber schon gezogen), den Gang rauszumachen, keine Ahnung. In so ner Situation kann man ja auch nicht so toll reagieren. Und als ich dann fast unten war, hab ich realisiert was überhaupt passiert und hab angefangen zu schreien.
Das Auto wurde dann von einem Baum und ein paar Felsen gestoppt.
Pablo kam dann gleich runtergerannt, mir ist zum Glück nichts passiert, aber ich war so dermaßen unter Schock. Und als ich dann ausgestiegen bin und das Auto gesehen habe (wie zum Beispiel das Rad an dem Stein hing, dass sah so verdreht aus, als ob die Achse gebrochen wäre oder so…) konnte ich mich nicht mehr halten, dass uns einfach schon wieder so was Dummes passiert.
Pablo ist dann mit mir zurück zu der Lodge gelaufen und hat denen versucht die Situation zu erklären, während ich mich einigermaßen wieder gefangen habe. Wir haben dann auf einen Angestellten gewartet, der sich die Situation mit uns mal anschaut und er hat erst mal nur gelacht.
Es ist ja auch bescheuert! Die Sache war ja noch die, dass unsere Backpacks noch oben auf der Straße standen, weil Pablo die rausgestellt hatte um von hinten an den Sitz zu kommen, aber der Rest war alles im Auto. Naja der Typ meinte dann, dass er jemand kennt, der uns da raus ziehen kann, er weiß allerdings nicht wie viel das kostet. Eine Woche vorher hat derselbe Mann jemand rausgezogen, die grad mal ein Meter über dem Bordstein hingen und das hat 200 $ gekostet, also hab ich schon Panik geschoben. Ich konnte mir auch die ganze Zeit nicht vorstellen, wie wir das alles hätten bezahlen sollen, die ganzen Reparaturen, war ja nicht ohne da runter zu rutschen. Da haben wir grad den ersten Tag unserer Reise hinter uns und schon passiert so was.
Nun gut, wir haben dann bis ca. 10e gewartet bis der Abschlepper kam und der hat dann unseren Van spektakulär da raus gezogen!
Im Endeffekt haben wir dann auch nur 200 $ gezahlt, der Mann war eh so freundlich. Das Auto sah ganz schön demoliert aus, schließlich war ja die Seiten- und die Fahrertür offen, als es runter gerutscht ist.
Glücklicherweise alles nur Blechschaden, wir haben das Auto auch am nächsten Tag checken lassen. Vorne ist also die Metallstoßstange komplett eingedrückt gewesen, genauso wie das Nummernschild. Links fehlt ein Stück von der Eckstoßstange, das abgebrochen ist, der linke Spiegel fehlt und die Seitentür ist sehr eingedellt und läuft auch nicht mehr richtig, weil eine Rolle fehlt.
Wir haben das Auto dann einfach so stehen gelassen wie es rausgezogen wurde und sind dann mit den Angestellten in ihr Haus gegangen um noch was zu trinken. Dann haben sie uns sogar angeboten bei ihnen zu schlafen. Das war dann eine wirklich gemütliche erste Nacht in einem großen Doppelbett.

Einer von beiden war auch Tourguide für den Park und hat uns für den nächsten Tag angeboten, dass er uns mal ganz speziell durch den Park führt und uns Schlangen, Spinnen, Koalas etc zeigen will.
Also haben wir das Angebot angenommen, wir haben auch echt viel gelernt, aber er hat leider nichts gefunden. An dem Tag waren wohl alle Tiere unterwegs. Trotzdem hat er uns gigantische Aussichtspunkte und Wege gezeigt. Als wir dann an einer Grillstelle ankamen ging der Weg nicht wirklich weiter, also meinte er wir müssen nur kurz durch das Gebüsch da und danach kommt eine Farm, von der aus können wir zurück zur Straße laufen. Das haben wir dann auch gemacht und wir sind durch riesiges Gebüsch, Dornen und über umgefallene Bäume gelaufen. Sind dann aber irgendwann wieder heil am Auto angekommen.
Später hatten wir dann auch von diesem Abenteuer Zecken, ich sogar eine Weiße, von der ich noch am Tag vorher gelesen hatte, dass sie eine der gefährlichsten hier in Australien ist, weil ihr Gift Lähmungen verursacht, bis man Atemprobleme bekommt und stirbt. Aber ich lebe noch, es ist nichts passiert zum Glück.
Außerdem warn wir noch auf einem so genannten Tree Top Walk. Also einer Hängebrücke die durch die Baumkronen vom Dschungel geht. Pablo ist auch hoch auf eine Aussichtsplattform geklettert, aber der Aufstieg war so seltsam und wackelig, also bin ich da lieber nicht hoch.
War so schon wackelig genug, vor allem stand dran, dass höchsten 3 Leute pro Abschnitt drüber dürfen, und dann kam auf ein mal ne Gruppe Japsen oder so und läuft einfach hinter uns her, da warn wir locker mehr. Lesen sollte man schon können...





Dann sind wir den restlichen Nachmittag nach Byron Bay gefahren und kaum hatten wir die Grenze zu New South Wales überquert wurde das Wetter auch schon schlecht.
Nachts in Byron Bay angekommen haben wir uns dann einen ruhigen Platz zum Schlafen gesucht. Am nächsten Morgen sind wir also in der Nähe vom Strand aufgewacht, haben erst mal gemütlich gefrühstückt und danach dem Pablo die Haare im Waschbecken gewaschen ;-)
Byron Bay ist für den östlichsten Punkt des australischen Festlandes und seinen Leuchtturm bekannt. Um uns das anzuschauen, sind wir den Rundweg dafür entlang gelaufen und teilweise an unglaublichen Lookouts vorbei gekommen. An dem Tag war es aber so windig, dass es dich beinahe am Strand weggeweht hat. Oben am Leuchtturm haben wir sogar Wale gesehen!
Danach haben wir uns einen neuen Schlafplatz gesucht und haben auf einem Parkplatz geschlafen auf dem von 1-5 Uhr nachts Parkverbot ist. Morgens dann um halb 7 wurden wir von nem Polizisten geweckt, der meinte wir würden falsch parken, abgesehen davon dass wir dort nicht schlafen durften, aber naja, er meinte dann nur grimmig wir sollen wegfahren, also haben wir das gemacht.
Den Tag haben wir dann noch ausgenutzt um ein bisschen durch Byron Bay zu schlendern, aber shoppen kannst du da fast vergessen, fast alles nur Hippie Läden. Im Woolworths haben wir uns allerdings noch ein Zigarettenanzünderadapter gekauft mit dem wir sowas wie Handy etc über USB aufladen können. Außerdem hat sich der Pablo Werkzeug fürs Auto geholt, damit er sich mal hinsetzen kann und das Auto ausbeulen.

Wir sind dann abends weiter zu einem kostenlosen Campingplatz gefahren, bzw. wir haben ihn angesteuert, aber nie gefunden. Wir sind dabei Straßen lang gefahren, die man gar nicht als solche bezeichnen kann. Nur Schotter und einspurige Straßen und das im Dunkeln! Da war das Wenden zum zurück fahren schon schwer, beinahe wären wir wieder stecken geblieben. Also haben wir wieder die Nacht auf dem Parkplatz vor dem Information Center verbracht.
Dafür sind wir am nächsten Morgen gleich weiter und haben unser Glück noch mal bei einem Campingplatz kurz vor Tamworth versucht, den haben wir dann auch endlich gefunden!
Pablo hat dann den ganzen Tag versucht die Stoßstange auszubeulen, mithilfe von Stein und Hering! Ich hab das Nummernschild mit dem Hammer wieder zurecht gebogen.
Am nächsten Tag sind wir dann nach Tamworth gefahren und haben dort ins Hostel eingecheckt, weil man von dort am Montag abgeholt wird und zum Jackaroo/Jillaroo Training gefahren wird.
Der Eintrag darüber kommt sicherlich auch bald, wir haben auf jeden Fall einen Menge erlebt und gelernt ;-)


Bis dann, liebe Grüße Vany & Pablo

Freitag, 14. September 2012

the life in Brisbane

Hier noch ein kurzer Nachtrag zu unserem Leben in Brisbane,
was wir alles so neben den großen Ereignissen und der Arbeit erlebt haben.

Wir haben uns Spätzle gekocht!! Einmal Spätzle mit Soße und Schnitzel und ein mal eine riesen Pfanne Käsespätzle. Das war beides so richtig lecker und man hat sich fast wieder wie daheim gefühlt! :-)


















Das sind meine Schuhe, die ich beim Erdbeeren verkaufen komplett durgelatscht habe :-D Inzwischen sind sie auch schon längst im Müll gelandet und ersetzt worden.









Und hier das Bild vom Haare schneiden lassen, wie gesagt ich saß in einem winzig kleinen Bad im Hostel auf dem Klodeckel ;-) Meine Frisur ist, wie man sieht, nicht viel anders. Einfach die Spitzen schneiden lassen und nen Ponny...





Ansonsten werden unsere Sachen immer kleiner beim Waschen, bald passen wir nicht mehr rein :-)
Und bevor wir losgereist sind haben Pablo und ich uns eine australische Flagge gekauft um darauf die ganzen Leute unterschreiben zu lassen, die wir hier kennen lernen! Die aus deutschland behalten wir lieber unserer Familie und unseren Freunden aus Deutschland vor ;-)
Das wars auch schon wieder.
Ganz liebe Grüße,
Vany & Pablo <3